Zürcher Kommissarin in einem tödlichen Spiel

Tatort heute: Mord, Münzen, Mythologie – Der „Tatort – Fährmann“ zieht Zürich in den Abgrund

Tatort heute: Mord, Münzen, Mythologie – Der „Tatort – Fährmann“ zieht Zürich in den Abgrund
Tatort heute: Mord, Münzen, Mythologie – Der „Tatort – Fährmann“ zieht Zürich in den Abgrund
Foto: Copyright: SRF/Sava Hlavacek

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Weihnachten in Zürich – festliche Lichter, romantische Weihnachtsmärkte, besinnliche Stimmung. Doch im neuesten „Tatort – Fährmann“ wird die Idylle von einem grausamen Mord überschattet. Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und ihre Kollegin Tessa Ott (Carol Schuler) stehen vor einem Fall, der dunkler und persönlicher kaum sein könnte. Eine Leiche in der Zürcher Kanalisation, im Mund eine antike Hades-Münze – das Markenzeichen eines Serienmörders, den Grandjean eigentlich vor Jahren hinter Gitter brachte. Doch war damals wirklich alles so klar, wie es schien?

Was als rätselhafter Mord beginnt, entwickelt sich zu einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel, das nicht nur Grandjeans Karriere, sondern auch ihr Leben bedroht. Während Ott den Fall mit kühlem Kopf angeht, verliert Grandjean sich immer tiefer in ihrer eigenen Vergangenheit – und trifft folgenschwere Entscheidungen.

Ein grausiger Fund und eine gefährliche Spur

Es beginnt mit einem mysteriösen Hinweis: Ein Zettel mit einem Text über den griechischen Gott der Unterwelt und Koordinaten führt Grandjean zu einer Leiche. Im Mund des Opfers steckt eine Hades-Münze, wie sie in der griechischen Mythologie als Bezahlung für den Fährmann in die Unterwelt genutzt wurde. Der Fall weckt Erinnerungen an den „Fährmann“, einen Serienmörder, dessen Verhaftung Grandjeans größter beruflicher Erfolg war. Doch die neue Spur lässt sie zweifeln – hat sie damals den falschen Täter gefasst?

Ein Tatort unter einer Brücke in einer Kanalisation, umgeben von Graffiti. Eine Leiche liegt auf dem Boden, während Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) mit einer Kollegin auf den Tatort deutet. Im Hintergrund sind Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler), Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) und ein Spurensicherungsteam bei der Arbeit zu sehen. Die Szene ist düster und mit Lichtspots ausgeleuchtet.
Unwirtlicher in der Kanalisation: Anna Pieri Zuercher als Kommissarin Isabelle Grandjean, Carol Schuler als Kommissarin Tessa Ott (hinten), Rachel Braunschweig als Staatsanwältin Anita Wegenast
Foto: SRF/Sava Hlavacek

Anstatt ihre Kollegin Ott ins Vertrauen zu ziehen, geht Grandjean eigene Wege. Sie lässt die Münze verschwinden und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Ein gefährlicher Alleingang, der Beweise gefährdet und sie immer tiefer in die Fänge des Täters zieht.

Zwei Ermittlerinnen, zwei Welten

Der „Tatort – Fährmann“ lebt von den Gegensätzen zwischen den Ermittlerinnen. Grandjean ist emotional, impulsiv und getrieben von Schuldgefühlen. Ott dagegen bleibt sachlich, analytisch und methodisch. Während Ott den Fall als routinemäßige Mordermittlung behandelt, geht es für Grandjean um viel mehr – nämlich um die Frage, ob sie vor Jahren einen fatalen Fehler gemacht hat.

Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) sitzt an einem Schreibtisch in einem abgedunkelten Raum, beleuchtet von einer Schreibtischlampe. Sie konzentriert sich auf Dokumente in ihrer Hand, während im Hintergrund verschwommene Beweismittel und Kreidetafeln zu sehen sind. Die Szene vermittelt eine geheime und angespannte Atmosphäre.
Heimliche Ermittlungen: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) arbeitet im Verborgenen an wichtigen Hinweisen.
Foto: SRF/Sava Hlavacek

Erst durch die Kombination ihrer unterschiedlichen Herangehensweisen kommen die beiden auf die richtige Spur. Doch Grandjeans riskantes Verhalten bringt nicht nur sie selbst, sondern auch das gesamte Ermittlungs-Team in Gefahr.

Der Gegenspieler: Marek Kowalski

Im Zentrum des Falls steht Marek Kowalski (Lucas Gregorowicz), ein charismatischer, aber todkranker Unternehmer, dessen elegante Erscheinung – ein 3.000-Euro-Mantel und makellose Lederhandschuhe – seine gefährliche Seite nur erahnen lässt. Kowalski ist ein Mann, der glaubt, über Leben und Tod entscheiden zu können, und er zieht Grandjean immer tiefer in sein perfides Spiel.

Marek Kowalski (Lucas Gregorowicz) steht in einem modernen Konferenzraum und blickt konzentriert auf eine Auswahl an Dokumenten, die auf dem Tisch vor ihm ausgebreitet sind. In seinem eleganten Anzug wirkt er kontrolliert und berechnend, während er eine Entscheidung trifft.
Berechnend und gefährlich: Marek Kowalski (Lucas Gregorowicz) scheint sein nächstes Opfer zu wählen.
Foto: SRF/Sava Hlavacek

Besonders seine Begegnungen mit Grandjean sind packend inszeniert und gehören zu den intensivsten Momenten des Films. Seine Ambivalenz zwischen Macht und Verletzlichkeit macht ihn zu einem der faszinierendsten Gegenspieler in der jüngeren „Tatort“-Geschichte.

Psychologie trifft Mythologie: Die Symbolik des „Tatorts“

„Tatort – Fährmann“ punktet mit seiner tiefgründigen Symbolik. Die Verbindung zur griechischen Mythologie – der Fährmann, der Seelen ins Totenreich bringt – zieht sich durch die gesamte Handlung und gibt dem Film eine zusätzliche Ebene. Zugleich schafft die winterliche Kulisse von Zürich, mit nebligen Ufern und dunklen Gassen, eine bedrohliche Atmosphäre, die den Zuschauer bis zum Finale fesselt.

Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) analysiert an einer Wand eine Zeichnung, die einen Fährmann in einem Boot darstellt. Neben der Skizze hängen handschriftliche Notizen, die an die Wand geklebt wurden. Grandjean wirkt konzentriert, während sie Details untersucht.
Wer ist der Fährmann? Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) verfolgt Spuren, die tief in die Mythologie führen.
Foto: SRF/Sava Hlavacek

Doch der Film hat auch seine Schwächen: Grandjeans riskante Alleingänge wirken nicht immer glaubwürdig, und der Wechsel ins Französische könnte Zuschauer irritieren. Dennoch überwiegen die Spannung und die emotionale Tiefe der Geschichte.

Fazit: Ein „Tatort“, der Gegensätze spannend inszeniert

„Tatort – Fährmann“ ist kein gewöhnlicher Krimi – er ist ein emotionales und psychologisches Drama, das sich durch starke Charaktere, eine fesselnde Symbolik und eine dichte Atmosphäre auszeichnet. Besonders Lucas Gregorowicz als charismatischer Antagonist und Anna Pieri Zuercher in der Rolle der zerrissenen Kommissarin überzeugen auf ganzer Linie.

Trotz kleinerer Schwächen, wie einigen unlogischen Wendungen, bleibt der Film bis zum Ende packend. Mit seiner Verbindung von Mythologie, Spannung und emotionalem Tiefgang ist dieser „Tatort“ ein Muss – nicht nur für Fans der Reihe.

Die „Tatort“-Besetzung am 22.12.2024: Wer ist dabei?

Im Zürcher „Tatort: Fährmann“ erwarten die Zuschauer spannende Ermittlungen und ein beeindruckender Cast. Hier ein Überblick über die Besetzung:

Hauptfiguren:

  • Isabelle Grandjean – Anna Pieri Zuercher
  • Tessa Ott – Carol Schuler

Weitere Rollen:

  • Noah Löwenherz – Aaron Arens
  • Anita Wegenast – Rachel Braunschweig
  • Milan Mandic – Igor Kovac
  • Charlie Locher – Peter Jecklin
  • Marek Kowalski – Lucas Gregorowicz
  • Fährmann – Marco Calamandrei
  • Chantal Tournier – Dominique Bourquin
  • Heinz Hubacher – Peter Portmann
  • Mara Mandic – Josephine Jacob
  • Thomas Burkhalter – Miro Caltagirone
  • Susan Guggisberg – Annette Wunsch

Mit dieser Besetzung und einer Mischung aus Psychodrama, Mythologie und Krimi bietet „Tatort: Fährmann“ einen unvergesslichen Sonntagabend.

„Tatort: Fährmann“ – Sendetermine und Mediathek

Für „Tatort“-Fans ein spannendes Highlight: „Fährmann“ läuft am:

  • Sonntag, 22.12.2024, um 20:15 Uhr im Ersten
  • Dienstag, 24.12.2024, um 00:50 Uhr im Ersten

und ist zeitgleich in der ARD-Mediathek im Livestream verfügbar. Nach der TV-Ausstrahlung steht der Krimi in der Regel für bis zu sechs Monate kostenlos in der Mediathek bereit.

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