Ein Franchise, zwei völlig verschiedene Filme
Obwohl beide Filme auf den gleichen Comics basieren, könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Während das 2016er-Original, unter der Regie von David Ayer, auf düstere Action und massenhaft bekannte Musik setzte, ging Gunns 2021er-Version einen völlig anderen Weg: Bunter, brutaler und mit viel mehr schwarzem Humor. Doch was steckt wirklich hinter dem gescheiterten Erstversuch?
Schon kurz nach dem Kinostart 2016 wurde bekannt: Der Film, den wir sahen, war nicht David Ayers ursprüngliche Vision. Warner Bros. ließ den Film massiv umschneiden, Szenen nachdrehen und ein komplett neues Soundtrack-Konzept einfügen. Der Film war nicht mehr das, was Ayer ursprünglich geplant hatte – Fans sprechen daher bis heute nur von der „Studio-Version“ statt von Ayers Werk.
Charaktere: Wer überzeugt mehr?
Beide Filme haben eine Vielzahl an Antihelden, doch Gunn bringt sie besser zur Geltung. „Studio Squad“ (2016) konzentriert sich stark auf Harley Quinn (Margot Robbie) und Deadshot (Will Smith), während viele andere Charaktere eher im Hintergrund bleiben. Manche Figuren, wie Slipknot, bekommen gerade einmal eine Szene, bevor sie das Zeitliche segnen.
Ganz anders Gunns Version: „The Suicide Squad“ (2021) bietet eine größere Figurenriege, aber alle bekommen ihren Moment. Bloodsport (Idris Elba), Peacemaker (John Cena) und Ratcatcher 2 (Daniela Melchior) sorgen für Emotionen und überraschende Tiefe. Selbst durchgeknallte Charaktere wie Polka-Dot Man werden geschickt in die Story integriert.
Handlung: Was funktioniert besser?
Der größte Unterschied liegt in der Story. „Suicide Squad“ (2016) folgt einer recht simplen Rettungsmission mit einer eher generischen Bedrohung durch die Hexe Enchantress. Viele Zuschauer fanden die Handlung vorhersehbar und zäh.
James Gunn hingegen setzt auf eine knallbunte, völlig abgedrehte Story: Die Antihelden müssen ein geheimes Labor infiltrieren, geraten aber schließlich an eine gigantische außerirdische Bedrohung – Starro, den riesigen Seestern. Der zweite Film ist temporeicher, mutiger und macht einfach mehr Spaß.
Optik: Comic-Action vs. düstere Realität
Ein weiterer entscheidender Unterschied: Der Look der Filme. Während Ayer auf einen düsteren, fast schon tristen Stil setzte, der an „Batman v Superman“ erinnert, bringt Gunn eine knallige Comic-Ästhetik auf die Leinwand.
Kreative Titel-Sequenzen, explosive Farben und absurde Details wie Blumen statt Blut machen „The Suicide Squad“ visuell einzigartig und deutlich stimmiger als das eher unstimmige Mischmasch der „Studio Squad“-Version.
Action: Welche Version liefert mehr?
Ein weiterer Kritikpunkt des 2016er-Films: die Action. Viele Fans bemängelten die schnellen Schnitte und die unübersichtlichen Kämpfe. Gunn macht es besser – spektakuläre Stunts, übertriebene Gore-Effekte und viel schwarzer Humor machen die Action in seiner Version unterhaltsamer und besser inszeniert.
Soundtrack: Lizenz-Musik vs. Original-Komposition
Ein Punkt, den viele Fans heiß diskutieren: der Soundtrack. „Suicide Squad“ (2016) setzte auf bekannte Hits von Künstlern wie Queen oder Eminem, während Gunns Film eher auf weniger bekannte, aber stimmige Songs setzt. Manche Fans fanden die Musikwahl 2016 ikonischer, andere kritisieren die aufdringliche Nutzung der Songs.
Kritische Rezeption und kommerzieller Erfolg
Obwohl „Suicide Squad“ (2016) kommerziell erfolgreich war und weltweit über 746 Millionen US-Dollar einspielte, wurde er von Kritikern zerrissen. „The Suicide Squad“ (2021) erhielt hingegen überwiegend positive Kritiken für seine frische Herangehensweise und Charakterentwicklung, konnte jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie und der gleichzeitigen Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen nicht an den kommerziellen Erfolg seines Vorgängers anknüpfen.
Fazit: Welche Version gewinnt?
Am Ende bleibt festzuhalten: „The Suicide Squad“ (2021) ist der kreativere, stimmigere Film mit besseren Charakteren und mehr Mut. „Suicide Squad“ (2016) hat zwar einige Highlights (allen voran Margot Robbie), bleibt aber insgesamt hinter den Erwartungen zurück.
Egal, welche Version man bevorzugt – heute Abend gibt’s die perfekte Gelegenheit zum direkten Vergleich!
TV-Tipp:
- 20:15 Uhr: „The Suicide Squad“ (2021)
- 22:40 Uhr: „Suicide Squad“ (2016)
Wer den ersten Teil lieber streamen möchte, findet ihn bei Netflix, während „The Suicide Squad“ aktuell bei Amazon Prime zum Leihen verfügbar ist.
Eins ist sicher: Ein knallharter Action-Abend ist garantiert!