Die Wartezeiten erreichten ebenfalls neue Rekordwerte: Rund 7.055 Stunden im stockenden Verkehr bedeuteten 18 Prozent mehr Stauzeit als im Vorjahr. Besonders betroffen waren Urlauber, die auf den Hauptrouten unterwegs waren.
Staus nehmen weiter zu
Der ADAC registrierte in den Sommerferien 2024 insgesamt 6.285 Staus in Baden-Württemberg. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 5.674 Staus im Jahr 2023. Die Länge der Blechlawine, die sich vor allem auf den Autobahnen A8, A5 und A6 bildete, betrug dabei insgesamt 13.400 Kilometer. Die Staulängen und -zeiten haben die Sommerurlaubsrouten im Südwesten spürbar belastet.
Jahr | Anzahl Staus | Länge Staus in km | Dauer Staus in Stunden |
---|---|---|---|
2024 | 6.285 | 13.400 | 7.055 |
2023 | 5.674 | 12.901 | 5.997 |
Die staureichsten Tage und Strecken
Besonders betroffen war der 5. September 2024, an dem sich die Staus auf 435 Kilometern und 235 Stunden summierten. Das staureichste Wochenende fand Anfang August statt: Zwischen dem 2. und 8. August staute sich der Verkehr auf 1.078 Kilometern mit einer Gesamtdauer von 524 Stunden.
Die längsten Staus in den Sommerferien:
- 18. August: 30 Kilometer Stau auf der A5 zwischen Freiburg-Süd und Offenburg
- 1. August: 25 Kilometer Stau auf der A5 zwischen Mülheim/Neuenburg und Ettenheim
- 2. August: 24 Kilometer Stau auf der A5 zwischen Appenweier und Freiburg-Nord
Autobahnen mit der größten Staubelastung
Besonders betroffen von der hohen Staubelastung war die Autobahn A8, die mit 2.144 Stunden die höchste Staudauer aufwies. Dicht gefolgt von der A5 mit 1.995 Stunden und der A6 mit 1.346 Stunden.
Autobahnen mit der höchsten Staubelastung:
- A8: 2.144 Stunden
- A5: 1.995 Stunden
- A6: 1.346 Stunden
- A81: 960 Stunden
- A7: 288 Stunden
Gründe für die hohe Staubelastung
„Für viele Menschen bleibt das Auto die erste Wahl für die Fahrt in den Sommerurlaub“, erklärt Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. „Die ADAC Staubilanz zeigt, dass Baden-Württemberg als Transitland und Urlaubsregion zunehmend durch den Reiseverkehr in der Ferienzeit betroffen ist.“ Mehr Fahrzeuge auf den Autobahnen im Südwesten bedeuten dem ADAC-Experten zufolge gleichzeitig eine höhere Gefahr für Staus – speziell in Kombination mit Baustellen.
Foto: ADAC
So ermittelt der ADAC die Staus
Zur Erfassung der Staus nutzt der ADAC ein ausgeklügeltes System, das auf Geschwindigkeitsdaten von Fahrzeugflotten, Navigationsgeräten und Smartphone-Apps basiert. Diese liefern anonymisiert Informationen zur aktuellen Verkehrslage, die in Echtzeit ausgewertet werden. Besonders wichtig dabei sind sogenannte „Floating Car Data“, die über eine Milliarde Geschwindigkeits- und Positionsinformationen pro Tag von den Straßen Deutschlands erfassen.
Eine Verkehrsstörung wird vom ADAC erfasst, sobald die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem Abschnitt von mindestens 300 Metern über zehn Minuten unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h gilt dies als Stau. Zudem fließen nur Störungen ab einer Länge von einem Kilometer in die Staubilanz ein, wobei stets die maximale Ausdehnung eines Staus gewertet wird. Auf Basis dieser Daten errechnet der ADAC die Gesamtlänge und die Dauer der Staus.