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Spurhalteassistent: Lebensretter oder Gefahrenquelle?

Seit Anfang Juli müssen alle Neuwagen mit einem Spurhalteassistenten ausgestattet sein. Eine Technik, die Leben retten soll. Doch Vorsicht! Nicht alle Systeme arbeiten fehlerfrei. Der ADAC warnt: Manche Assistenten lenken mit so viel Kraft, dass Autos fast in den Gegenverkehr geraten! Experten fordern jetzt Nachbesserungen von den Herstellern. Was Autofahrer wissen müssen und worauf sie beim Neuwagenkauf achten sollten – hier kommt der große Überblick zum neuen Pflicht-Assistenten!
Spurhalteassistent: Lebensretter oder Gefahrenquelle?
Spurhalteassistent: Lebensretter oder Gefahrenquelle?
Spurhalteassistenten können mit Lenkeingriffen Unfälle verhindern. Nicht alle Systeme sind aber optimal abgestimmt.
Foto: ADAC\Uwe Rattay

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Wie der Spurhalteassistent funktioniert

Der Spurhalteassistent ist ein elektronischer Helfer, der das in der Spur hält. Droht das Fahrzeug, die Fahrbahn zu verlassen, greift das System ein und lenkt automatisch gegen. Das Ziel: vermeiden und Menschenleben retten. Der ADAC sieht in dieser Technik großes Potenzial für mehr Sicherheit auf den Straßen.

Doch Achtung: Die Systeme sind nicht perfekt! Tests haben gezeigt, dass manche Assistenten mit sehr hoher Lenkkraft arbeiten. Im schlimmsten Fall kann das dazu führen, dass das Auto fast in den Gegenverkehr gelenkt wird. Eine echte Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer!

ADAC schlägt Alarm: Diese Probleme gibt es

Der ADAC hat verschiedene Spurhalteassistenten getestet und dabei Schwächen aufgedeckt. Das Hauptproblem: die hohen Lenkkräfte einiger Systeme. Laut Gesetz dürfen diese bis zu 50 Newton betragen – das entspricht etwa fünf Kilogramm Gewicht am Lenkrad!

Die Verbraucherschutzorganisation Euro NCAP kritisiert: In vielen Fällen ist eine so hohe Kraft gar nicht nötig. Sie fordert, dass die maximale Lenkkraft situationsabhängig sein sollte. Nur so können gefährliche Fehlregelungen vermieden werden.

Das müssen Autofahrer jetzt

Trotz der Probleme gilt: Der Spurhalteassistent kann Leben retten! Autofahrer sollten aber einige wichtige Punkte beachten:

  1. Das System kann jederzeit durch Gegenlenken übersteuert werden.
  2. Die Verantwortung liegt immer beim Fahrer – auch wenn der Assistent aktiviert ist.
  3. Die Auslegung der Systeme unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller.

Der ADAC rät dringend zu einer aufmerksamen Probefahrt vor dem Kauf eines Neuwagens. Nur so können Autofahrer testen, ob der Spurhalteassistent ihren Erwartungen entspricht.

Hersteller in der Pflicht: Das fordern die Experten

Der ADAC richtet einen klaren Appell an die Autohersteller: Die Systeme müssen optimiert werden! Wo nötig und möglich, sollten bereits verbaute Spurhalteassistenten per Softwareupdate überarbeitet werden.

Nur ausgereifte und gut abgestimmte Systeme können die Akzeptanz bei den Autofahrern fördern. Die Experten betonen: Die Assistenten müssen nicht nur in Verbraucherschutztests gute Ergebnisse liefern, sondern vor allem im Alltag zuverlässig funktionieren.

Die Sicherheit auf unseren Straßen hängt davon ab, dass die Hersteller ihre Hausaufgaben machen. Der ADAC wird die Entwicklung genau beobachten und weiter testen, um Autofahrer bestmöglich zu informieren.

Fazit: Der Spurhalteassistent ist eine vielversprechende Technologie, die das Potenzial hat, viele Unfälle zu verhindern. Doch noch gibt es Verbesserungsbedarf. Autofahrer sollten wachsam bleiben und die Systeme kritisch testen. Die Hersteller sind gefordert, ihre Assistenten zu optimieren, um das volle Sicherheitspotenzial auszuschöpfen. Mit der richtigen Weiterentwicklung könnte der Spurhalteassistent bald zu einem echten Lebensretter auf unseren Straßen werden.

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