Der Einsatz fand im Rahmen der europaweiten Fahndungsaktion „JAD Mobile 7“ statt, die von der Grenzschutzagentur Frontex koordiniert wird. Die Konstanzer Spezialisten des Kompetenzzentrums Bootskriminalität (KBK) arbeiteten mit internationalen Kollegen aus Ländern wie Norwegen, den Niederlanden und Bulgarien zusammen – und erzielten dabei sensationelle Ergebnisse.
Das wurde sichergestellt:
- 7 gestohlene Motorboote, darunter ein 40.000-Euro-Boot, das 2012 in Dänemark verschwand.
- 33 Außenbordmotoren aus Schweden, Griechenland, Frankreich und Deutschland.
- Beute mit einem Gesamtwert von knapp 400.000 Euro.
Einer der Fahndungshöhepunkte war die Entdeckung eines Bootes, das in Polen mit gefälschten Seriennummern registriert war. Trotz der professionellen Manipulation gelang es den Experten, das Diebesgut zweifelsfrei zu identifizieren. Auch die restliche Beute wurde mit modernster Technik wie künstlicher DNA und Sondergravuren untersucht, um sie ihren rechtmäßigen Besitzern zuzuordnen.
Jagd auf Diebesgut in Europas Häfen
Die Ermittler durchkämmten mehrere Yachthäfen in Bulgarien und Rumänien – mit Fokus auf die Schwarzmeerküste. Zeitgleich fanden verstärkte Kontrollen an den EU-Außengrenzen zu Ungarn, Serbien, der Türkei und Moldawien statt. Dabei wurden nicht nur Boote und Motoren überprüft, sondern auch gefälschte Papiere und andere illegale Waren entdeckt.
Insgesamt kontrollierten die Beamtinnen und Beamten über 750 Boote, Motoren und Trailer. Der Fahndungserfolg zeigt, wie wichtig solche Einsätze im Kampf gegen die organisierte Kriminalität sind. Besonders der Handel mit gestohlenen Außenbordmotoren hat sich in den letzten Jahren zu einem lukrativen Geschäft für Diebesbanden entwickelt.
Neben der Sicherstellung der Boote waren auch zahlreiche gestohlene Fahrzeuge und Fahrzeugteile Teil der Fahndungserfolge. Europaweit wurden über 462 gestohlene Fahrzeuge sowie 3.500 Fahrzeugteile entdeckt.
Internationale Zusammenarbeit zeigt Wirkung
Die Aktion „JAD Mobile 7“ ist ein Paradebeispiel für die effektive Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Insgesamt nahmen 23 Nationen mit rund 400 Beamten an der Offensive gegen organisierte Kriminalität teil. Spezialistenteams aus ganz Europa waren vor Ort, darunter auch Experten für Fahrzeug- und Dokumentenfälschung.
Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung durch Interpol und Europol, die in Echtzeit Anfragen bearbeiteten und für einen reibungslosen Informationsfluss sorgten. Die Frontex-Zentrale in Warschau diente als Koordinationsstelle für alle beteiligten Länder.
Konstanzer Fahnder als Bootsjäger Europas
Das Kompetenzzentrum Bootskriminalität (KBK) in Konstanz gilt europaweit als führend bei der Bekämpfung von Bootskriminalität. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 hat das KBK unzählige Erfolge erzielt und sich einen Namen als „Bootsjäger Europas“ gemacht.
Die Arbeit des KBK ist eng mit der Europäischen Union und Initiativen wie der EMPACT-Sicherheitsstrategie verknüpft. Ziel ist es, die organisierte Kriminalität, die auf gestohlenes Diebesgut spezialisiert ist, systematisch zu bekämpfen.
Mit modernster Technik und jahrelanger Erfahrung sorgen die Spezialisten aus Konstanz dafür, dass kein gestohlenes Boot unentdeckt bleibt. Ihre jüngsten Erfolge beweisen erneut: Die Diebe haben keine Chance!