Frühzeitig üben: So wird der Schulweg zum Kinderspiel
Experten sind sich einig: Jetzt ist die perfekte Zeit, um den Schulweg zu trainieren! „ABC-Schützen können weder die Geschwindigkeit noch die Entfernung von Autos richtig einschätzen und lassen sich zudem schnell ablenken“, warnt Saskia Schmitt, Verkehrspädagogin des ADAC Nordbaden. Ihr dringender Rat an alle Eltern: Den Schulweg mehrmals zur richtigen Uhrzeit ablaufen – ohne Zeitdruck und mit viel Geduld.
Dabei sollten einfache, aber wichtige Regeln wie „stehen – sehen – gehen“ oder „Bordstein – Stoppstein“ spielerisch eingeübt werden. So prägen sich die Kinder den Weg und die Verhaltensweisen ganz automatisch ein. „Wichtig ist, dass das Üben auch unter realen Bedingungen stattfindet, also zur selben Zeit, zu der das Kind später auch zur Schule laufen muss“, betont Schmitt.
Ein cleverer Trick: Den Weg gemeinsam mit einem gleichaltrigen Freund oder einer Freundin üben. Die Eltern folgen dabei in einigem Abstand und können anschließend Feedback geben. So kommt auch der Spaß nicht zu kurz!
Vorsicht, Elterntaxi! Warum zu Fuß gehen besser ist
Achtung, liebe Eltern! Das gut gemeinte Elterntaxi kann zur echten Gefahr werden. „Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu gefährlichen Situationen rund um Schulen“, berichtet Schmitt. Parkende Autos versperren die Sicht, riskante Wendemanöver gefährden Kinder. Die klare Ansage der Expertin: Auf das Elterntaxi sollte möglichst verzichtet werden.
Wenn es gar nicht anders geht, sollten Eltern etwas weiter weg parken, zum Beispiel an einer eingerichteten Elternhaltestelle. So ermöglichen sie ihrem Nachwuchs zumindest einen kurzen Schulweg zu Fuß und damit ein Stück Selbstständigkeit. Der ADAC Nordbaden bietet sogar Beratung für die Einrichtung solcher Elternhaltestellen an.
Clever und sicher: Der Laufbus als coole Alternative
Eine geniale Idee für den Schulweg: der Laufbus! Dabei gehen bis zu zwölf Kinder zusammen mit einem oder mehreren Erwachsenen zur Schule. Wie bei einem echten Bus gibt es eine festgelegte „Buslinie“ mit „Haltestellen“, an denen weitere Kinder eingesammelt werden.
„Diese Methode hat viele Vorteile“, erklärt Schmitt. „Die Kinder sind in der Gruppe sicher unterwegs, lernen Verantwortung zu übernehmen und haben Spaß mit ihren Freunden.“ Eltern können sich beim Begleiten abwechseln – so wird der Schulweg zum echten Gemeinschaftserlebnis und entlastet gleichzeitig berufstätige Eltern.
Der richtige Schulweg: Nicht immer ist kürzer besser
Bei der Auswahl des sichersten Schulwegs können die Schulen selbst helfen. Sie verfügen über einen Schulwegplan, der die besten Routen aufzeigt. „Nicht immer ist der kürzeste Weg auch der sicherste!“, betont Schmitt. Manchmal ist es besser, einen etwas längeren Weg zu wählen, der über Ampelkreuzungen führt, anstatt gefährliche Straßenquerungen zu riskieren.
Achtung, Autofahrer: Jetzt besonders vorsichtig sein!
Ein dringender Appell an alle Autofahrer in Baden-Württemberg: Bitte in den nächsten Wochen besonders aufpassen! Die neuen Erstklässler sind noch unsicher im Straßenverkehr und oft unberechenbar. Deshalb gilt: Fuß vom Gas, besonders in der Nähe von Schulen und zu den Stoßzeiten morgens und mittags. Mit etwas Rücksichtnahme und erhöhter Aufmerksamkeit kommen alle sicher ans Ziel.
Spielerische Verkehrserziehung vom Profi
Für Eltern, die sich zusätzliche Unterstützung wünschen: Der ADAC Nordbaden bietet mit dem Programm „Aufgepasst mit ADACUS“ kostenlose Verkehrserziehung für Kinder zwischen 5 und 7 Jahren an. Dabei lernen die Kleinen spielerisch den Umgang mit Ampeln, Zebrastreifen und das richtige Queren einer Straße.
Der Start in die Schule ist für Kinder wie Eltern aufregend genug. Mit diesen Tipps und etwas Vorbereitung wird zumindest der Schulweg kein Stressfaktor – weder für die ABC-Schützen noch für ihre Eltern. Also: Jetzt loslegen mit dem Üben, damit der erste Schultag in Baden-Württemberg für alle ein voller Erfolg und vor allem sicher wird! Denn nur wer sich im Straßenverkehr sicher fühlt, kann sich voll und ganz auf das große Abenteuer Schule konzentrieren.