Fachärztin Dr. med. Ann-Marie Tomm nahm die neue Patenschaftsurkunde persönlich entgegen und nutzte die Gelegenheit, der betagten Menschenaffen-Dame und ihrer Gruppe einen Besuch abzustatten. „Wir verstehen uns als eine Praxis mit Herz – für unsere Patientinnen und Patienten, aber eben auch für die Tiere in der Wilhelma“, sagt Tomm.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zeigt sich dankbar: „Die Tierhaltung bei uns entwickelt sich kontinuierlich weiter. Patenschaften helfen uns sehr, unsere Ziele umzusetzen. Wir danken dem Radiologiezentrum Stuttgart für die langjährige Unterstützung.“

Eine Gorilla-Dynastie in Stuttgart
Undi lebt in einer achtköpfigen Gruppe Westlicher Flachlandgorillas. In freier Wildbahn sind diese faszinierenden Menschenaffen in den tropischen Regenwäldern Westafrikas zuhause. Zwar gibt es laut Weltnaturschutzunion IUCN noch etwa 300.000 Tiere – doch Wilderer, Abholzung, Ölpalmen-Plantagen, Bergbau und Krankheiten wie das Ebola-Virus setzen der Art massiv zu. Sie gilt inzwischen als vom Aussterben bedroht.
Zuchtprogramm als Lebensversicherung
Die Wilhelma ist Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms, das den Fortbestand der Westlichen Flachlandgorillas sichern soll. Undi selbst ist eine wichtige „Mitbegründerin“ dieser Reservepopulation. Sie kam 1973 – damals noch als Wildfang – nach Stuttgart und zog hier sechs Jungtiere groß. Ihre Nachkommen leben heute in Spanien und Schweden. Der gezielte Austausch unter Zoos sorgt dafür, dass die genetische Vielfalt erhalten bleibt.
Mehr als nur eine Patenschaft
Mit der Patenschaft trägt das Radiologiezentrum Stuttgart dazu bei, dass die Wilhelma ihren Beitrag zum Schutz der bedrohten Menschenaffen leisten kann. Für Undi bedeutet das vor allem eins: einen gesicherten Lebensabend – und für die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma die Möglichkeit, eine der letzten Vertreterinnen ihrer Art aus nächster Nähe zu erleben.
