Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 27 Jahren nutzten die Chance, den Politikern direkt und ungefiltert ihre Meinung zu sagen. Und das war auch dringend nötig.
Misstrauen gegen die Politik – Studie zeigt das wahre Ausmaß
Hintergrund der Konferenz ist auch eine aktuelle Jugendstudie des Kultusministeriums. Das Ergebnis ist ein Weckruf für die Politik: Obwohl junge Menschen sich stark für gesellschaftliche Themen interessieren, zweifeln viele daran, überhaupt etwas bewirken zu können. Das Vertrauen in politische Institutionen? Bei vielen auf dem Tiefpunkt.
Genau hier soll die Konferenz ansetzen. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) sagte dazu: „Junge Menschen wollen und sollen mitgestalten. Ihre Stimme zählt! Es ist ihre Zukunft, um die es geht und ihr Blick auf eine Welt im Umbruch ist von großem Wert. Die Landesjugendkonferenz ist ein hervorragendes Format, um in den Austausch zu kommen.“
Auch Sozialminister Manne Lucha (Grüne) betonte die Notwendigkeit von echter Teilhabe: „Wenn wir aber Jugendliche und junge Erwachsene in die Entscheidungsfindung von Politik und Verwaltung einbinden und aktiv beteiligen wollen, müssen wir strukturelle und nicht nur punktuelle Beteiligungen ermöglichen.“
Von Worten zu Taten: Was ändert sich jetzt wirklich?
Doch was bringen solche Treffen konkret? Damit es nicht bei einem reinen Show-Event bleibt, sollen die Ergebnisse direkt in die künftige Jugendpolitik einfließen. Die Konferenz ist der Höhepunkt von insgesamt 70 lokalen Jugendkonferenzen, auf denen bereits im Vorfeld Forderungen gesammelt wurden.
Zusätzlich wird der neu gegründete Landesjugendbeirat künftig aktiv am politischen Prozess beteiligt. „So erfahren sie nicht nur passiv, was Demokratie heißt, sondern gestalten sie aktiv mit“, so Schopper.
Um die Strukturen zu stärken, fördert das Sozialministerium die Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung in den nächsten beiden Jahren mit rund 480.000 Euro. Damit sollen Jugendliche selbst ein Konzept erarbeiten, wie sie sich Beteiligung auf Landesebene vorstellen.
Das klare Signal aus Stuttgart: Die Jugend will nicht nur gehört werden – sie will mitentscheiden. Die Politik scheint verstanden zu haben, dass es dafür mehr braucht als nur ein paar Sonntagsreden.