Geteiltes Echo zur CDU-Strategie
Trotz der aktuellen Diskussionen bleibt die Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD innerhalb der CDU stabil. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) unterstützen diesen Kurs der Christdemokraten, nur 31 Prozent halten ihn für falsch. Auch bei CDU/CSU-Wählern steht eine Mehrheit (72 Prozent) hinter dieser Linie.
Mehrheit befürwortet strengere Asylmaßnahmen
Die Forderung nach einer ausnahmslosen Zurückweisung von Asylsuchenden ohne gültige Einreisedokumente an der Grenze trifft auf breite Zustimmung: 63 Prozent der Befragten unterstützen die Maßnahme, nur 33 Prozent sind dagegen. Auch dauerhafte Grenzkontrollen werden mehrheitlich befürwortet (56 Prozent). Allerdings sind die Meinungen zur Inhaftierung ausreisepflichtiger Personen gespalten – jeweils 47 Prozent sind dafür oder dagegen.
Doch bleibt die Skepsis groß: 48 Prozent zweifeln daran, dass schärfere Maßnahmen die Asylproblematik lösen, während eine ebenso große Gruppe an deren Effektivität glaubt. Die meisten Befragten setzen ihr Vertrauen in die CDU/CSU (26 Prozent) und die AfD (20 Prozent), während SPD und Grüne hier deutlich niedriger abschneiden.
Asylthema beeinflusst Wahlentscheidung kaum
Trotz der Dominanz des Asylthemas in der politischen Debatte rangiert es in der Wahlentscheidung der Bürger nur an vierter Stelle. Wichtiger sind für die Wähler Frieden und Sicherheit (48 Prozent), die Wirtschaft (41 Prozent) und soziale Gerechtigkeit (40 Prozent). Erst danach folgt mit 27 Prozent das Thema Asyl.
Wahltrend: Keine Partei profitiert von der Debatte
Die aktuellen Zahlen des Politbarometers zeigen keine großen Verschiebungen in der Wählergunst. Die CDU/CSU fällt leicht auf 29 Prozent (-1), während SPD (15 Prozent), Grüne (14 Prozent), FDP (4 Prozent), AfD (21 Prozent) und Linke (5 Prozent) unverändert bleiben. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann leicht zulegen und kommt auf 4 Prozent (+1).
Merz und Scholz im Kanzlerduell
In der Kanzlerfrage bleibt Friedrich Merz mit 30 Prozent weiterhin vorn, allerdings dicht gefolgt von Robert Habeck (24 Prozent) und Olaf Scholz (20 Prozent), der sich nun klar von Alice Weidel (13 Prozent) absetzt. Im direkten Duell zwischen Scholz und Merz liegen beide mit jeweils 45 Prozent gleichauf.
AfD: Mehrheit sieht Gefahr für die Demokratie, aber kein Verbot
Für 71 Prozent der Befragten stellt die AfD eine Bedrohung für die Demokratie dar. Dennoch spricht sich eine Mehrheit (54 Prozent) gegen ein Parteiverbot aus. Zustimmung für ein Verbot gibt es vor allem unter Wählern von SPD, Grünen und Linken.
Die Umfrage wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt und basiert auf einer repräsentativen Befragung von 1.428 Wahlberechtigten. Die nächste Ausgabe des Politbarometers sendet das ZDF am 7. Februar 2025.