„Revolutionieren und Geld verdienen“: Der Traum eines 16-Jährigen
Die Geschichte von Phil Laude auf YouTube ist eine, die fast zwei Jahrzehnte umfasst. Er selbst blickt auf diese Zeit mit einer Mischung aus Nostalgie und Stolz zurück. „Ich habe 2006 noch in der Schule mit Tassi zusammen White City gestartet“, erinnert er sich im Video. Damals war das Ziel noch klar und direkt: „Unsere Vision war immer ganz einfach, wir wollten Comedy revolutionieren und damit war für uns einfach nur gemeint: Geld verdienen mit Comedy.“
Dieser Traum wurde nicht nur wahr, sondern übertraf alle Erwartungen. Phil Laudes Reise von den frühen Tagen von YouTube bis hin zu einer etablierten Größe in der deutschen Medienlandschaft ist, wie er selbst sagt, „mehr oder weniger YouTube-Geschichte“. Sein unermüdlicher Einsatz und seine kreative Vision haben ihn zu einem Star gemacht, der nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch hinter der Kamera Akzente setzt.
Der Höhepunkt der Karriere: Almania und die Doppelbelastung
Der größte Erfolg seiner Laufbahn ist zweifellos die Serie Almania. Phil Laude erfüllte sich damit einen lang gehegten Kindheitstraum. „Ein riesiger Traum von mir war immer, Schauspieler zu werden und meine eigenen Filme zu drehen“, gesteht er im Video. Mit Almania wurde dieser Traum zur Realität. Die Serie entwickelte sich zu einem absoluten Erfolg, der weit über die Grenzen von YouTube hinausreicht. Die erste Staffel schaffte es auf Netflix auf Platz 2 der Charts, und die dritte Staffel steht bereits in den Startlöchern.
Doch dieser Erfolg kam mit einem hohen Preis. Phil Laude beschreibt die vergangenen Jahre als einen ständigen Spagat zwischen zwei Welten: den YouTube-Videos und den Dreharbeiten für seine Serie. „Ich hab mich in den letzten Jahren bisschen zwischen den YouTube Videos und der Serie hin und her gerissen gefühlt“, offenbart er. Diese Doppelbelastung führte zu einem Zustand der Erschöpfung und dem dringenden Bedürfnis nach Veränderung.
Die leise innere Stimme: „Eine Auszeit ist größer geworden“
Der Druck, wöchentlich neue Inhalte zu liefern und gleichzeitig die anspruchsvolle Arbeit an einer TV-Serie zu bewältigen, zehrte an ihm. Er spricht von „All-Nighter“ (Nachtschichten), die notwendig waren, um Projekte abzuschließen, und dem kontinuierlichen Gefühl, sich zu überfordern. „Ich hab einfach gemerkt, dass in mir auch immer die Stimme nach einer Auszeit größer geworden ist“, sagt er nachdenklich.
Dieser Wunsch nach einer Pause ist nicht nur dem körperlichen und mentalen Verschleiß geschuldet, sondern auch einem tiefen, persönlichen Bedürfnis. Phil Laude reflektiert, dass er nie wirklich eine Phase der Selbstfindung hatte, wie sie viele Menschen nach der Schule erleben. Er startete seine Karriere, während andere sich noch ausprobierten. Jetzt, auf dem Höhepunkt seines Erfolgs, spürt er den Drang, sich eine solche Phase nachträglich zu gönnen.
Der Abschied und der Blick nach vorn
Für seine Fans hat Phil Laude eine beruhigende Nachricht: Der Abschied ist nicht für immer, sondern vorerst. Er wird die freigewordene Zeit nutzen, um sich voll und ganz auf seine Serie zu konzentrieren, aber auch um sich persönlich zu entfalten. Ein konkretes Projekt, das er erwähnt, ist die Fortsetzung seiner Wanderung auf dem Jakobsweg – eine Metapher für seine persönliche Reise, die er nun antreten möchte.
Sein Schritt ist ein wichtiges Signal an die gesamte Content-Creator-Community. Er zeigt, dass es in Ordnung ist, sich zurückzuziehen, wenn man das Gefühl hat, dass die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden leiden. Es ist ein Zeichen von Stärke, die eigenen Grenzen zu erkennen und mutige Entscheidungen zu treffen. Phil Laude geht diesen Weg, um nicht nur als Künstler, sondern auch als Mensch weiterzuwachsen. Für seine Fans bleibt die Hoffnung auf ein baldiges Comeback, doch bis dahin dürfen sie gespannt sein, welche neuen Projekte aus dieser Auszeit entstehen werden.