Tornados nicht ausgeschlossen

Orkan- und Tornadogefahr! Ex-Hurrikan Kirk auf Deutschlandkurs

Am kommenden Donnerstag steht Deutschland ein unruhiger Tag bevor: Der ehemalige Hurrikan Kirk zieht langsam, aber sicher auf uns zu und könnte für erhebliches Unwetter sorgen. Dabei wird er zwar keine Windgeschwindigkeiten von 200 km/h mehr erreichen, aber dennoch ist mit heftigen Böen, starkem Regen und einer erhöhten Gefahr von Überschwemmungen zu rechnen.
Orkan- und Tornadogefahr! Ex-Hurrikan Kirk auf Deutschlandkurs
Orkan- und Tornadogefahr! Ex-Hurrikan Kirk auf Deutschlandkurs
Foto: MODIS Land Rapid Response Team, NASA GSFC – This image or video was catalogued by Goddard Space Flight Center of the United States National Aeronautics and Space Administration (NASA) under Photo ID: 2024-10-05., Public Domain, Link

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Insbesondere der Südwesten Deutschlands wird voraussichtlich stark betroffen sein, während andere Regionen mit wechselhaftem und einem Temperaturanstieg rechnen können. Was genau zu erwarten ist, haben wir hier zusammengefasst.

Heftiger Regen und Hochwassergefahr im Westen

Mit der Ankunft von Ex-Hurrikan Kirk sind erhebliche Regenmengen zu erwarten, insbesondere im Westen Deutschlands. Wettermodelle prognostizieren bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter, vor allem in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Auch das Hochwasserpotenzial ist hoch, besonders entlang der Flüsse in diesen Gebieten. Die Kombination aus starkem Regen und stürmischen Böen macht die Lage in einigen Regionen besonders brenzlig.

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Hurrikan KIRK Verlaufsprognose
Bild: Nationales Hurrikan-Zentrum

Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h erwartet

Obwohl Kirk sich mittlerweile in ein außertropisches Sturmtief verwandelt hat, bleibt die Windstärke beachtlich. In tiefen Lagen sind Böen von bis zu 120 km/h möglich, besonders im Südwesten, während in höheren Lagen sogar Orkanböen erwartet werden. Diese Windgeschwindigkeiten stellen eine Gefahr für Bäume dar, die aufgrund ihrer noch dichten Belaubung eine hohe Angriffsfläche bieten. Es ist daher mit umgestürzten Bäumen und möglichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Zudem besteht eine erhöhte Gefahr der Bildung einzelner Tornados, insbesondere während der stärksten Gewitterzellen. Diese können lokal für erhebliche Schäden sorgen und sollten nicht unterschätzt werden.

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Wie entsteht ein Tornado?

Die Entstehung eines Tornados ist ein komplexer Prozess, der durch das Zusammenwirken verschiedener meteorologischer Faktoren beeinflusst wird. Hier sind die wichtigsten Schritte, die zur Bildung eines Tornados führen:

  1. Warme, feuchte Luft steigt auf: Der Prozess beginnt mit dem Aufstieg warmer, feuchter Luft vom Boden in die Atmosphäre. Diese Luftmasse stammt oft aus Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen, wie etwa in den südlichen Teilen der USA.
  2. Kalte, trockene Luft darüber: In höheren Schichten der Atmosphäre befindet sich kalte, trockene Luft. Diese kältere Luft kann aus den Polarregionen stammen und durch atmosphärische Strömungen in südlichere Gebiete transportiert werden.
  3. Aufeinandertreffen der Luftmassen: Wenn die warme, feuchte Luft auf die kalte, trockene Luft trifft, kondensiert die Feuchtigkeit in der warmen Luft, und es bildet sich eine Gewitterwolke, bekannt als Cumulonimbus. Diese Wolken können sehr hoch aufsteigen und schwere Gewitter verursachen.
  4. Windschere (Wind Shear): Unterschiedliche Windgeschwindigkeiten und -richtungen in verschiedenen Höhenlagen erzeugen eine horizontale Drehbewegung der Luft. Dieser Effekt wird als Windschere bezeichnet und ist entscheidend für die Entwicklung eines rotierenden Luftstroms.
  5. Aufwind (Updraft): Innerhalb der Gewitterwolke entsteht ein starker Aufwind, der die horizontal drehende Luft in die Vertikale zieht. Dieser vertikale rotierende Luftwirbel kann sich zu einem sogenannten Mesocyclone entwickeln.
  6. Tornadobildung: Wenn der rotierende Aufwind intensiv genug wird und sich weiter verstärkt, kann ein Tornado entstehen. Dieser Tornado erstreckt sich von der Basis der Gewitterwolke bis hinunter zur Erdoberfläche.
  7. Bodenkontakt: Sobald der Tornado den Boden erreicht, kann er erheblichen Schaden anrichten. Die rotierenden Winde können Geschwindigkeiten von über 300 km/h erreichen und alles in ihrem Pfad zerstören, einschließlich Gebäude, Bäume und Fahrzeuge.

Die genaue Vorhersage und der Entstehung von Tornados ist eine Herausforderung für Meteorologen, da viele Faktoren zusammenwirken müssen, um diese zerstörerischen Wetterphänomene hervorzubringen. Die moderne Wettervorhersage und Radartechnologie haben jedoch erheblich dazu beigetragen, die Entstehung von Tornados besser zu verstehen und frühzeitig Warnungen auszugeben.

Auf und Ab bei den Temperaturen

Interessanterweise führt die Ankunft von Kirk zunächst zu einem Temperaturanstieg in Deutschland. Vor dem Sturm steigen die Werte im Südwesten auf bis zu 23 Grad Celsius an, was für die aktuelle Jahreszeit recht ungewöhnlich ist. Doch sobald die Kaltfront den Sturm begleitet, fällt das Thermometer wieder deutlich ab. Im Anschluss an das Unwetter bleiben die Temperaturen bei kühleren 10 bis 14 Grad, bevor sie zum Monatsende wieder leicht ansteigen könnten.

Wechselhaftes Wochenende in Aussicht

Nach dem Sturm bleibt das Wetter in Deutschland unbeständig. Am Wochenende sind kühlere Temperaturen und immer wieder Regenschauer zu erwarten. Dennoch können sich einige Regionen, vor allem im Süden, auf sonnige Abschnitte freuen. Die Höchstwerte liegen dann meist zwischen 10 und 14 Grad. Ein goldenes Oktoberwochenende mit strahlendem Sonnenschein bleibt also vorerst aus, doch der Herbst zeigt sich zumindest teilweise freundlich.

Der ehemalige Hurrikan Kirk verspricht somit, das Wetter in Deutschland ordentlich durcheinanderzuwirbeln. Auch wenn keine katastrophalen Auswirkungen erwartet werden, sollten die Bewohner der betroffenen Regionen auf mögliche Einschränkungen im und Hochwasser vorbereitet sein. Halten Sie sich auf dem Laufenden und beachten Sie die Warnungen der Wetterdienste – es wird spannend in der Wetterküche Deutschlands!

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