Boote auf dem Trockenen

Niedrigwasser-Schock am Bodensee: Pegel auf 40-Jahres-Tief – Gestank, Algen und erste Sperrungen

Der Bodensee macht derzeit Schlagzeilen – aber nicht wegen seiner Schönheit. Deutschlands größter See steht ungewöhnlich niedrig: Der Pegel in Konstanz lag zuletzt bei nur noch 273 cm, etwa 70 Zentimeter unter dem Vorjahresstand – Tendenz fallend.
Niedrigwasser-Schock am Bodensee: Pegel auf 40-Jahres-Tief – Gestank, Algen und erste Sperrungen
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Foto: inisdebw.de

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Überll am Ufer sind die Folgen dramatisch sichtbar: Häfen sind nahezu ausgetrocknet, Boote sitzen fest, an einigen Stegen hängen die Treppen meterhoch über dem Boden. Der Blick auf den See gleicht teilweise einer Steinwüste.

Schlick, Algen, übler Geruch – was der See freilegt

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Foto: insidebw.de

Mit dem Rückgang des Wassers kommen Schlammflächen und Geröll zum Vorschein. Entlang der Uferzonen berichten Anwohner von unangenehmem Gestank, der durch verrottende Algen verursacht wird. Besonders in Konstanz, nahe der Alten Rheinbrücke, hat sich das Wasser vom Ufer zurückgezogen – auf breiter Front.

Nur 273 cm – Pegel fällt weiter

Laut aktuellen Daten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) liegt der Pegelstand aktuell bei 273 cm (Messstation Konstanz, Stand 5. April). Damit bewegt sich der Wert knapp über dem historischen Tiefstand von 1972. In Berlingen, Schweiz, fehlen nur noch wenige Zentimeter zum dortigen Allzeit-Rekord.

Der 10-Tage-Trend zeigt ein kontinuierliches Absinken: In den letzten zehn Tagen verlor der See rund 2,3 cm. Eine spürbare Verbesserung ist laut Prognose derzeit nicht in Sicht.

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Ursachen: Schneemangel und fehlender Regen

Der Hauptgrund für den niedrigen Pegel: zu wenig Regen und Schneeschmelze. In den Alpen fehlt derzeit schlichtweg das Schmelzwasser, das den im Frühjahr sonst speist. Die Kombination aus trockenen Wintermonaten und schwacher Schneedecke sorgt für die kritische Lage.

Bodensee wird wärmer – langfristige Gefahr

Während der Pegelstand stark schwankt, gibt es beim Temperaturverlauf des Sees einen klaren Trend: Der Bodensee wird immer wärmer. Seit den 1960ern ist die durchschnittliche Oberflächentemperatur um über 3 Grad gestiegen. Für Fische, Pflanzen und das ökologische Gleichgewicht kann das langfristig fatale Folgen haben.

Fazit: Der Bodensee zeigt sich derzeit von einer ungewohnten Seite – und die Bilder von ausgetrockneten Buchten und schlickigen Uferzonen könnten ein Vorgeschmack auf zukünftige Sommer sein. Denn sollte es weiterhin kaum Niederschläge geben, könnte 2025 als Jahr des Rekord-Niedrigwassers in die Geschichte eingehen.

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