„Die Bilder tun uns weh und machen uns betroffen“, sagt Kaufland-Deutschlandchef Jochen Kratz. Die Missstände, die teils durch Videos in sozialen Netzwerken publik wurden, entsprechen laut Kaufland in keiner Weise den Standards des Unternehmens.
Klarer Kurswechsel mit 5 Maßnahmen
Mit einem bundesweiten Maßnahmenpaket will der Konzern verlorenes Vertrauen zurückgewinnen – und Hygiene, Frische und Kontrolle wieder in den Mittelpunkt stellen.
1. Austausch aller Kühlmöbel:
Kaufland investiert rund 500 Millionen Euro jährlich in neue Kühlgeräte. Diese sollen moderner, energiesparender und leichter zu reinigen sein. „Wenn der Kunde kommt, müssen die Kühlmöbel einwandfrei funktionieren“, so Kratz.
2. Grundreinigung in allen Filialen:
Jede einzelne Kaufland-Filiale in Deutschland wird in den nächsten Wochen gründlich gereinigt – von der Fleischtheke bis zur Tiefkühltruhe.
3. Externe Qualitätskontrollen:
Erstmals setzt Kaufland auf unabhängige Prüfinstitute, die regelmäßig unangekündigte Kontrollen in den Filialen durchführen sollen.
4. Neue Schulungen & Frischetrainer:
Alle Mitarbeitenden werden intensiv in Hygiene und Frischestandards geschult. Zusätzlich kommen spezialisierte Frischetrainer in die Märkte, vor allem für Theken- und Kühlbereiche.
5. Sanierung und Schließungen:
In Homburg wird die Filiale komplett geschlossen und für mehrere Monate runderneuert. Auch in Bad Tölz greift Kaufland durch: Die Filiale wird vorübergehend geschlossen, das komplette Team erhält neue Führung und Hygienetraining.
„Die Kunden erwarten zu Recht Frische und Qualität“
In einer deutlichen Stellungnahme macht Vorstand Jochen Kratz klar, dass man das Thema nicht aussitzen will:
„Die Kunden erwarten bei Kaufland zu Recht Frische und Qualität. Wir werden uns darum kümmern, dass diese Verantwortung im Unternehmen auf allen Ebenen gelebt wird.“
Laut Kaufland sollen 90.000 Mitarbeitende künftig strenger auf Hygiene achten. Auch bei der Lieferkette und Lagerhaltung seien Nachbesserungen geplant.
Kritik an „Einzelfällen“ – aber mit bundesweiter Wirkung
Zwar betont Kaufland, dass es sich bei den dokumentierten Missständen um „Einzelfälle“ handle – doch das Unternehmen reagiert jetzt bundesweit. Der Imageschaden durch die kursierenden Bilder war offenbar zu groß, um zur Tagesordnung überzugehen.
