Ein technisches Meisterwerk mit Tücken
Das Bosch-Parkhaus, das den Schriftzug trägt, ist ein architektonisches Highlight. Zwei riesige „Finger“ überspannen die A8 und bieten auf fünf Ebenen Platz für 4.200 Fahrzeuge. Besonders beeindruckend: Ein 100 Meter langer Abschnitt der Konstruktion schwebt stützungsfrei in zehn Metern Höhe über der Autobahn. Möglich wurde das durch das innovative Taktschiebeverfahren, bei dem die riesigen Bauteile über den laufenden Verkehr geschoben wurden.
Doch so spektakulär das Parkhaus auch ist, es sorgt für Diskussionen: Mit 73 Millionen Euro Baukosten und über 19.000 Euro pro Stellplatz zählt es zu den teuersten Parkhäusern Deutschlands. Der baden-württembergische Rechnungshof hat das Projekt wiederholt scharf kritisiert. Vor allem die Auslastung bereitet Kopfzerbrechen: Selbst bei großen Messen wird nicht einmal ein Zehntel der Stellplätze genutzt.
Foto: Pjt56 Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Millionen Euro hätten gespart werden können
Laut dem Rechnungshof hätte das Parkhaus ohne Qualitätseinbußen um rund 46 Millionen Euro günstiger gebaut werden können. Die hohen Kosten und die geringe Nutzung haben das Prestigeprojekt für viele zu einem Symbol der Verschwendung gemacht. „Ein beeindruckendes Bauwerk, das den Steuerzahler teuer zu stehen kommt“, lautet das Urteil der Prüfer.
Trotz Kritik ein Wahrzeichen der Region
Trotz aller Kontroversen zieht der Bosch-Schriftzug die Aufmerksamkeit von Autofahrern und Reisenden auf sich. Mit 18.000 Leuchtdioden, die sich automatisch an die Lichtverhältnisse anpassen, bleibt das Bauwerk auch bei Dunkelheit ein echter Hingucker. Die imposante Größe des Schriftzugs macht ihn zu einem Symbol moderner Ingenieurskunst.
Doch das Parkhaus bleibt ein zweischneidiges Schwert: Während es technisch beeindruckt, steht es auch für Planung, die am tatsächlichen Bedarf vorbeiging. Ob es sich langfristig als Wahrzeichen etabliert oder eher als Mahnmal für teure Fehlinvestitionen, wird die Zeit zeigen.