Anpassung an die Preis- und Mietentwicklung

Mehr Wohngeld für mehr Menschen in Baden-Württemberg

Die Wohnkosten steigen, doch das Land Baden-Württemberg reagiert: Mehr Menschen als je zuvor können von einer erhöhten Wohngeldunterstützung profitieren. Das Wohngeld wurde in den letzten Jahren stetig ausgeweitet, um einkommensschwache Haushalte zu entlasten. Die Zahl der Empfänger wurde vergrößert, und auch die Höhe der ausgezahlten Leistungen ist deutlich gestiegen. Ministerin Nicole Razavi betont: „Die Wohngeldreform wirkt“ – und die Zahlen sprechen für sich. Doch diese großzügigen Hilfen haben auch ihren Preis, besonders für das Land selbst.
Mehr Wohngeld für mehr Menschen in Baden-Württemberg
Mehr Wohngeld für mehr Menschen in Baden-Württemberg
Foto: picture alliance/dpa | Robert Michael

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Wohngeldreform zeigt Wirkung: Zahl der Empfänger wächst weiter

Seit der Wohngeldreform Anfang 2023 erhält eine wachsende Anzahl an Haushalten Unterstützung. Ende 2024 bezogen etwa 91.000 einkommensschwache Haushalte in Wohngeld, was einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die durchschnittliche Höhe des Wohngeldes liegt inzwischen bei 448 Euro pro Monat, was einer Steigerung von rund 56 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Ministerin Nicole Razavi erklärt dazu: „Wir können jetzt deutlich mehr Haushalte im Land unterstützen und das auch mit größeren Beträgen.“

Bund soll sich stärker an den Kosten beteiligen: Landesministerin fordert mehr Engagement

Der Ausbau der Wohngeldunterstützung stellt Baden-Württemberg vor finanzielle Herausforderungen. Die Kosten sind in den ersten drei Quartalen dieses Jahres auf etwa 360 Millionen Euro gestiegen – fast dreimal so viel wie im Vergleichszeitraum vor der Reform. Razavi fordert deshalb den Bund auf, sich stärker an den Kosten zu beteiligen: „Da der Bund Einsparungen bei anderen Sozialleistungen hat, wäre es nur fair, wenn er mehr als nur die Hälfte der Wohngeld-Kosten übernimmt.“ Zudem müsse das Antragsverfahren endlich vereinfacht werden, um die Bearbeitung zu beschleunigen.

Weiterer Ausbau geplant: Neue Maßnahmen ab 2025

Neben den aktuellen Verbesserungen gibt es bereits Pläne für die Zukunft: Die Dynamisierung des Wohngeldes, die ab Anfang 2025 greift, soll die Entwicklung von Preisen und Mieten berücksichtigen. Dies wird für Baden-Württemberg voraussichtlich Mehrausgaben von rund 81 Millionen Euro für die Jahre 2025 und 2026 bedeuten. Zusätzlich plant das Land, die Mittel für die soziale Wohnraumförderung nahezu zu verdoppeln. Auch beim Antragsprozess wird modernisiert: Inzwischen kann Wohngeld bei den meisten Behörden digital beantragt werden, was von vielen Bürgerinnen und Bürgern bereits genutzt wird.

Wohngeld für Mieter und Eigentümer: Zuschüsse zur Entlastung bei Wohnkosten

Wohngeld wird nicht nur für Mieterinnen und Mieter in Form eines Mietzuschusses ausgezahlt, sondern auch für Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstgenutztem Wohneigentum als Lastenzuschuss. Diese Zuschüsse werden einkommensschwachen Haushalten auf Antrag bei der zuständigen Wohngeldbehörde gewährt und sind insbesondere bei steigenden Wohnkosten ein wichtiger Beitrag, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Die Höhe des Wohngeldes wird dabei individuell nach Haushaltsgröße, Einkommen und Belastungen berechnet. Ein entscheidender Vorteil für viele Haushalte: Das Wohngeld wird rückwirkend bis zum Monatsersten des Antragsmonats ausgezahlt, was besonders bei längeren Bearbeitungszeiten hilft.

Digital beantragen

Inzwischen kann das Wohngeld bei den meisten Wohngeldbehörden im Land digital beantragt werden. Wie Razavi bekanntgab, nutzen mittlerweile 117 der 133 Behörden den Service, den ihnen das Land Anfang 2023 zur Verfügung gestellt hat. Seither gingen rund 35.000 Onlineanträge bei den Wohngeldbehörden ein (Stand 30. September 2024). Die Wohngeldbehörden können ihn auf „service-bw“ eigenverantwortlich für ihr Zuständigkeitsgebiet aktivieren. Hier erfahren Bürgerinnen und Bürger auch, ob ihre Behörde den Online-Service anbietet.

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