Umfrage zeigt großen Nachholbedarf

Medienbildung an Schulen: Deutsche Schüler sehen große Defizite bei Künstlicher Intelligenz und Medienkompetenz

Die Medienbildung an deutschen Schulen lässt noch viel zu wünschen übrig – das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes. Insbesondere der Umgang mit Künstlicher Intelligenz und die Fähigkeit, neue Technologien aktiv zu nutzen, sind entscheidende Faktoren für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler.
Medienbildung an Schulen: Deutsche Schüler sehen große Defizite bei Künstlicher Intelligenz und Medienkompetenz
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Bild. insidebw.de

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Vor allem beim Umgang mit Künstlicher Intelligenz und dem Experimentieren mit neuen Technologien fühlen sich viele Schüler nicht ausreichend vorbereitet. 63 Prozent der Schülerinnen und Schüler geben an, dass sie zu wenig über die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz lernen. Zudem kritisieren mehr als die Hälfte der Befragten fehlende Möglichkeiten zum praktischen Experimentieren mit Technologien wie Programmierung, Robotik oder 3D-Druck. Dabei wird Medienkompetenz gerade in Zeiten von Fake News und Desinformation immer wichtiger.

KI als große Wissenslücke

Die Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes zeigt: Schülerinnen und Schüler in fühlen sich beim Thema nicht ausreichend informiert. 63 Prozent der Befragten bemängeln, dass ihnen in der kaum Wissen über die Chancen und Risiken von KI vermittelt wird. Besonders bei jüngeren Schülern fehlen diese Inhalte, denn nur 18 Prozent der Grundschüler meinen, genug über KI zu lernen. Mit steigendem Alter verbessert sich die Situation leicht, bleibt jedoch auch bei den älteren Jahrgängen verbesserungswürdig.

Technik und Experimentieren bleiben oft auf der Strecke

Doch nicht nur bei der KI gibt es große Defizite. Auch beim praktischen Umgang mit Technik und Tools gibt es in vielen Schulen zu wenig Möglichkeiten. Mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich mehr Raum zum Experimentieren mit neuen Technologien wie Programmierung, Robotik oder 3D-Druck. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern, wie Sachsen-Anhalt und Brandenburg, ist das Angebot laut Schülermeinung oft unzureichend.

Fortschritte bei der Informationskompetenz

Doch es gibt auch Lichtblicke: 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler geben an, dass sie in der Schule ausreichend darüber lernen, wie sie Informationen im Internet suchen und bewerten können. Auch der Schutz vor Online-Belästigungen wird immerhin mehr als der Hälfte der Kinder und Jugendlichen vermittelt. Dennoch bleibt das Gesamtbild durchwachsen – viele wichtige Aspekte der Medienkompetenz finden noch nicht ausreichend Eingang in den Unterricht.

Forderung nach besserer Medienbildung

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, fordert angesichts der Ergebnisse eine verbesserte Medienbildung in deutschen Schulen. Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich dafür ein, dass Medienkompetenz bereits früh vermittelt wird, um die Risiken und Chancen der digitalen Welt besser zu verstehen. Besonders bei Themen wie Datenschutz, Mediensucht und dem aktiven Gestalten von Medieninhalten müssten Kinder und Jugendliche früher und intensiver unterstützt werden. Nur so könnten sie lernen, ihre eigenen Ideen und Interessen auszudrücken und Medieninhalte kritisch zu hinterfragen – eine Kompetenz, die in der heutigen digitalen Welt unerlässlich ist.

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