Geburtsort-Krise: Baden-Baden im Identitätskonflikt
Stellen dir vor: Ein neues Klinikum, geplant als modernes Gesundheitszentrum für 285.000 Menschen, sollte die medizinische Landschaft revolutionieren. Doch in Baden-Baden ging es um mehr als nur um Gesundheitsversorgung. Es ging um eine tief verwurzelte Identitätsfrage. Würden die Neugeborenen, geboren im neuen Klinikum auf Rastatter Boden, noch als echte Baden-Badener gelten?
Bürgerentscheid: Rastatt sagt Ja zum Klinikum
Am 7. Mai 2023 fiel in Rastatt eine entscheidende Wahl: Die Bürger stimmten mit überwältigender Mehrheit für das Klinikum am Münchfeldsee. Ein klares Ja für Fortschritt und moderne Medizin, doch in Baden-Baden schlugen die Wellen hoch. Der Gedanke, dass zukünftige Generationen nicht mehr mit dem stolzen Geburtsort Baden-Baden in ihren Urkunden prangen würden, sorgte für Unruhe.
Der Gemarkungstausch: Ein genialer Schachzug
Doch die Baden-Badener sind nicht nur bekannt für ihre Thermalquellen, sondern auch für ihren Erfindungsreichtum. Die Lösung des Dilemmas? Ein Gemarkungstausch! Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern beider Städte und des Regierungspräsidiums Karlsruhe, machte sich an die Arbeit, um diesen kreativen Plan in die Tat umzusetzen.
Kompromiss und Zukunftsvisionen
Der Kreistag Rastatt zeigte sich kompromissbereit und stimmte den Forderungen aus Baden-Baden zu. Die Beteiligung Baden-Badens am Klinikum Mittelbaden sollte reduziert, die von Rastatt erhöht werden. Und der Clou: Der Name des neuen Klinikums – „Klinikum Baden-Baden/Rastatt“ – ein Symbol der Einheit und Zusammenarbeit.
Happy End: Baden-Badener Babys gerettet
Mit diesen Entscheidungen wurde nicht nur der Weg für ein modernes Zentralklinikum geebnet, sondern auch die Identität der Baden-Badener gewahrt. Die Babys, die in den neuen Kreißsälen zur Welt kommen, dürfen stolz den Namen ihrer Kurstadt im Geburtsregister tragen.
Baden-Baden und Rastatt haben gezeigt, wie mit Kreativität und Kompromissbereitschaft selbst die kniffligsten Herausforderungen gemeistert werden können.
Quellen: swr.de, www.zukunftkmb.de