Politiker legen Handy weg

Klingbeil und Co.: Besinnliche Weihnachten ohne Dauer-Nachrichten

Lars Klingbeil (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Während die meisten Menschen dem Trubel des Jahres entfliehen, zeigen sich auch die hohen politischen Amtsträger in Deutschland entschlossen, die Weihnachtszeit bewusst zu genießen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil gibt die Devise aus: Handys zur Seite legen, um Zeit mit der Familie zu verbringen. Auch andere geben preis, wie sie dem politischen Alltag entkommen wollen.
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Entschleunigung als oberste Direktive

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat klare Vorsätze für die Feiertage: weg vom Smartphone, hin zur Familie. „Weihnachten ist für mich trotz der großen Verantwortung, die wir tragen, eine Zeit zum Runterkommen, Auftanken und Abstand gewinnen vom hektischen Alltag“, verriet er dem Nachrichtenportal Watson. Deshalb werde er „Bildschirmzeit und das Scrollen durch Nachrichten und Apps stark verringern“. Für Klingbeil definieren die Momente mit den Liebsten ein gelungenes Weihnachtsfest. „Heiligabend mit meinen Eltern, meiner Frau, meiner Schwester und den Kindern zu verbringen – das ist für mich das Schönste.“

Abschalten vom politischen Dauerfeuer

Ähnliche Prioritäten setzt Bärbel Bas, Klingbeils Co-Chefin an der SPD-Spitze und Bundesarbeitsministerin. Sie versucht, „ganz bewusst vom politischen Betrieb abzuschalten“, was auch bedeutet, keine öffentlichen Termine wahrzunehmen. Ihre liebste Tradition? „Meine wichtigste Tradition ist es, an Weihnachten meinen Freundeskreis und meine Familie zu treffen und den Film `Der kleine Lord` zu schauen.“ Ein wohliges Gefühl, das viele kennen.

SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf will ebenfalls den Nachrichtenkonsum reduzieren. „Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr über Weihnachten keine Nachrichten- und Politik-Podcasts zu hören, um die Menge an täglichem News-Input zu reduzieren.“ Sein Geheimtipp für Stressreduktion.

Klüssendorfs unverzichtbare Weihnachtsrituale sind kulinarisch geprägt. „Bei uns gibt es an Heiligabend seit meiner Kindheit immer `Racdue` – Fondue und Raclette zusammen auf einem Tisch.“ Und dann das gemeinsame Auspacken der Geschenke, bei dem Würfelglück entscheidet. Nur wer eine „Sechs“ wirft, darf ein Päckchen öffnen. Ein spaßiges Ritual, das Spannung verspricht.

Kein Fast Food, aber viel Liebe

Der Bundesvorsitzende der Grünen, Felix Banaszak, verzichtet strikt auf Fast Food während der Festtage. „In der Weihnachtszeit gibt es kein Fastfood, keine Pommes auf dem Weg.“ Stattdessen nimmt er selbst den Kochlöffel in die Hand. „Ich liebe es, meine Familie zu bekochen – auch wenn die Küche hinterher aussieht, als wäre etwas explodiert“, gesteht er Watson. Eine liebevolle Geste, die mehr sagt als tausend Worte.

Eine feste Tradition ist für Banaszak der jährliche Weihnachtsspaziergang. „Der Weihnachtsspaziergang zu Heiligabend, vor dem Essen und der Bescherung.“ Diese Kindheitserinnerung lebt er nun als Vater weiter. Ein Moment der Ruhe in der Vorweihnachtszeit.

Für die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge steht Arbeit an Weihnachten möglichst nicht im Kalender. „Es ist die Zeit im Jahr, in der ich am allermeisten versuche, einmal nicht zu arbeiten.“ Ihre wichtigste Tradition ist ein Treffen mit Nachbarn. „Wir treffen uns Heiligabend oft mit Familien aus der Nachbarschaft draußen und trinken gemeinsam einen Sekt oder Glühwein, bevor alle nach Hause zur Bescherung gehen. Darauf freue ich mich jetzt schon.“

Handy aus, Familie an

Auch Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) setzt auf digitale Entgiftung. „Das Handy anmachen und auf allen Kanälen erreichbar sein“, tut er an den Feiertagen bewusst nicht. Sein Ritual: Vor den Festtagen braucht er seinen persönlichen Urlaub. „Mit meiner Frau vor Weihnachten ein paar Tage gemeinsamen Urlaub machen und tief durchatmen“, erklärte Ramelow. Ein wichtiger Schritt zur inneren Ruhe.

Jan van Aken, Bundesvorsitzender der Linken, vermeidet gezielt Vergleiche und digitalen Stress. Sein Weihnachtsessen wird nicht „mit dem meines Nachbarn vergleichen“. Auch E-Mails bleiben tabu. Stattdessen steht ein entspannter Tagesbeginn auf dem Programm. „Ausschlafen und dann den Tag mit meinen Liebsten ganz langsam angehen lassen.“ Ein schönes Ziel. (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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