Ex-Zehnkämpfer wagt Abenteuer

Jürgen Hingsen über das Dschungelcamp: „Zwei Wochen ohne Pasta? Das wird hart!“

Jürgen Hingsen, ehemaliger deutscher Zehnkämpfer, in einem weißen Trikot mit rotem und schwarzem Streifen sowie gelbem Stern, lächelnd inmitten von grünem Dschungel.
Foto: RTL / Boris Breuer
Jürgen Hingsen, die Zehnkampf-Legende, bereit für die Herausforderungen im australischen Dschungel.

Folge uns auf:

Jürgen Hingsen (66), einer der größten deutschen Zehnkämpfer aller Zeiten, wagt sich auf neues Terrain: das Dschungelcamp. Der ehemalige Olympia-Silbermedaillengewinner spricht im Interview über seine Erwartungen, Ängste und warum er sich entschieden hat, sich dieser Herausforderung zu stellen. Dabei geht es ihm nicht nur um das Abenteuer, sondern auch um die Möglichkeit, sich selbst weiterzuentwickeln – und die jüngere Generation für seine bewegte Lebensgeschichte zu begeistern.

„Ohne Pasta meiner Frau? Eine echte Herausforderung!“

Für Hingsen, dessen sportliche Karriere ihn zu einem der bekanntesten deutschen Leichtathleten machte, ist das Dschungelcamp eine völlig neue Erfahrung. Besonders das Thema Essen bereitet ihm Kopfzerbrechen. „Zwei Wochen ohne die italienische Küche meiner Frau – das wird hart“, sagt er mit einem Schmunzeln. Seine Frau, eine Sizilianerin, verwöhnt ihn seit Jahren mit kulinarischen Köstlichkeiten, die nun einer strengen Dschungeldiät weichen müssen. „Statt Pasta und leckerem Essen gibt’s wahrscheinlich nur Knäckebrot und Bohnen – nicht gerade meine Vorstellung von Genuss“, so Hingsen.

Doch nicht nur das Essen, sondern auch die extremen Bedingungen im Dschungel sind eine echte Herausforderung für den Ex-Zehnkämpfer: „Ich habe mir das Format ein paar Mal angeschaut. Vor den Krabbeltieren habe ich definitiv Respekt.“ Trotz aller Herausforderungen sieht Hingsen die Teilnahme als eine spannende Erfahrung. „Ich nehme die Situation ernst. Das ist wie ein Wettkampf, bei dem die Psyche mindestens genauso wichtig ist wie die körperliche Verfassung.“

Rückblick auf legendäre Duelle mit Daley Thompson

Natürlich kommt Hingsen auch auf seine sportliche Vergangenheit zu sprechen – insbesondere auf seine legendären Duelle mit dem britischen Zehnkampf-Star Daley Thompson. In den 1980er-Jahren lieferten sich die beiden erbitterte Wettkämpfe um Weltrekorde und olympische Medaillen. „Wir haben uns spannende Zweikämpfe geliefert. Zehnkampf ist die Königsdisziplin der Leichtathletik – die Athleten gelten als Könige des Sports.“

Obwohl Thompson ihn bei mehreren Gelegenheiten übertrumpfte, empfindet Hingsen heute großen Respekt für seinen einstigen Rivalen. „Damals haben wir uns bis an die Grenzen gepusht, aber im Laufe der Jahre haben wir uns kennengelernt und schätzen gelernt. Daley hat Unglaubliches geleistet und insgesamt sieben Weltrekorde aufgestellt. Heute sind wir Freunde, und ich kann seine Leistungen anerkennen.“

Auch aktuelle Erfolge im Zehnkampf verfolgt Hingsen mit großer Begeisterung. „In Paris hat Leonor Gebauer Silber geholt, und Jan Kaul wurde Europameister. Der Zehnkampf lebt weiter und bleibt eine faszinierende Disziplin.“

Respekt, aber keine Angst vor dem Dschungel

Trotz seiner sportlichen Erfahrung sieht Hingsen das Dschungelcamp als eine völlig neue Herausforderung an. „Klar, Respekt ist da, aber Angst habe ich keine. Man muss sich auf alles einlassen – ob Hunger, Prüfungen oder das Zusammenleben mit anderen.“ Dabei sei es besonders wichtig, mental stark zu bleiben. „Es gibt Kandidaten, die schneller aufgeben als andere. Ich habe gelernt, mich durchzukämpfen. Der Dschungel wird mich auf die Probe stellen, aber ich nehme es an.“

Hingsen setzt vor allem auf seine Erfahrung im Umgang mit Herausforderungen und Stresssituationen. „Im Sport muss man sich oft anpassen, und das gilt hier genauso. Gruppendynamik, knappe Ressourcen, mentale Belastungen – all das gehört dazu.“

Der Sprung ins Social Media-Zeitalter

Ein weiterer Aspekt, der Hingsen zur Teilnahme motiviert hat, ist die Chance, sich im Bereich Social Media weiterzuentwickeln. „Früher gab es das nicht, heute ist es allgegenwärtig. Ich will verstehen, wie das funktioniert und meine Geschichte mit einem neuen Publikum teilen.“

Hingsen sieht das Dschungelcamp als eine Plattform, um mit seiner Vergangenheit abzuschließen und gleichzeitig in eine neue Zukunft zu blicken. „Ich hoffe, die jüngeren Zuschauer lernen mich kennen und nehmen etwas aus meiner Geschichte mit.“

„Die Krone ist Nebensache“

Ob er sich selbst Chancen auf den Sieg ausrechnet? „Ich trete nicht an, um den Dschungelkönig-Titel zu holen. Für mich ist das hier keine Bestleistung, sondern eine Erfahrung, die ich mitnehme. Die Krone kann ich mir auch selbst aufsetzen, wenn ich es durchhalte.“

Mit einer gehörigen Portion Selbstironie fügt er hinzu: „Am Ende geht es ums Überleben – und wenn ich den Dschungel überstehe, dann habe ich für mich persönlich schon gewonnen.“

Fazit: Ein neues Kapitel für Jürgen Hingsen

Der ehemalige Spitzensportler steht vor einer neuen, ungewohnten Herausforderung. Die körperlichen Strapazen, die ungewöhnlichen Prüfungen und das Leben in der Gruppe werden ihn an seine Grenzen bringen. Doch Hingsen geht mit einer positiven Einstellung in das Abenteuer: „Ich nehme das an, freue mich auf die Erfahrung und hoffe, dass ich den Zuschauern zeigen kann, dass man nie zu alt ist, um Neues zu lernen.“

Mit Spannung bleibt abzuwarten, wie sich der ehemalige Top-Athlet im Dschungel schlagen wird – und ob er sich die Krone doch noch holen kann.

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel