Verschiedenen kulinarischen Kreationen

Jolies Biersirup bei „Die Höhle der Löwen“: Geniale Idee, doch leider beißen die Löwen nicht zu

Ein Hauch von Malz, Hopfen und eine dezente Süße lag in der Luft, als Heidrun Bollinger (41) und Christian Joachim (62) aus Regensburg am Montagabend (05.05.2025) in Folge 2 der 17. Staffel von „Die Höhle der Löwen“ (VOX) ihr Produkt vorstellten: „Jolies Biersirup“.
Jolies Biersirup bei „Die Höhle der Löwen“: Geniale Idee, doch leider beißen die Löwen nicht zu
Jolies Biersirup bei „Die Höhle der Löwen“: Geniale Idee, doch leider beißen die Löwen nicht zu
Foto: RTL / Stefan Gregorowius

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Ihre Mission: Den Geschmack von Bier auf innovative Weise als vielseitige Zutat für die Küche nutzbar machen, ganz ohne die sonst übliche Bitterkeit oder Verwässerung. Die Idee klang vielversprechend, doch am Ende stand für das Gründer-Duo eine Enttäuschung – kein einziger Löwe wollte investieren.

Vom Corona-Notbehelf zur Produktinnovation: Die Entstehung des Biersirups

Die Idee zu Jolies Biersirup entstand unter besonderen Umständen. Christian Joachim, erfahrener Gastronom und Inhaber eines auf Bier spezialisierten Feinkostladens in Regensburg, stand während der Corona-Pandemie vor einem Problem: geschlossene Geschäfte und große Mengen an Bier, die nicht verkauft werden konnten. Statt es zu entsorgen, begann er zu experimentieren. Das Ergebnis nach Tüftelei: ein konzentrierter Biersirup, der das volle Aroma einfängt. Gemeinsam mit Heidrun Bollinger gründete er Jolies Feinkost, um diese Innovation auf den Markt zu bringen.

Das Produkt: Handwerk, Regionalität und Vielseitigkeit

Jolies Biersirup ist mehr als nur eingekochtes Bier. Das Besondere liegt in der handwerklichen Herstellung direkt in Regensburg: Das Bier wird eigens für den Sirup nach einem speziellen Verfahren gebraut, bevor es nach einem eigenen Rezept zu Sirup verarbeitet wird. Regionaler Aromahopfen sorgt für die charakteristische malzig-tiefe Note. Mit nur 1,5 Prozent Restalkohol konzentriert sich der Sirup auf das Geschmackserlebnis.

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„Biersirup“ – Sirup aus echtem Bier.
Foto: / Stefan Gregorowius

Die Gründer legen Wert auf Natürlichkeit: Der Sirup ist vegan, biozertifiziert und kommt konsequent ohne Zusatzstoffe, künstliche Aromen oder Konservierungsmittel aus. Er ist lange haltbar, benötigt keine Kühlung und lässt sich einfach dosieren. Damit soll er sowohl Hobbyköchen als auch Profis ermöglichen, Biergeschmack kreativ einzusetzen – sei es in Grillmarinaden, Saucen, Dressings, zum Backen von Brot oder Cookies, in Desserts wie Eis oder sogar als Topping auf Cappuccino und in Biercocktails. Erhältlich ist der Sirup in 0,35l- und 0,70l-Flaschen sowie im 2,5l-Kanister für die Gastronomie. Ergänzt wird das Sortiment durch Produkte, in denen der Sirup bereits verarbeitet ist, wie Bier-Nudeln, Bierslush (für ein eisiges Biererlebnis) und deftige Bierstangerl (Fleischsnacks).

Christian Joachim ist vom breiten Anklang überzeugt: „Unser Biersirup schmeckt so fantastisch, dass man nicht einmal Bierliebhaber sein muss!“

Der Pitch: Zwischen Begeisterung und strategischen Differenzen

Mit Leidenschaft präsentierten die Gründer ihre Vision, Bier als kulinarisches Element neu zu entdecken. Sie erklärten den Löwen, wie der Sirup den Biergeschmack ohne Alkoholnote oder Bitterstoffe transportiert. Die anschließende Verkostung von Bier-Brot und Bier-Eis schien die Investoren zunächst zu beeindrucken – die natürliche Zusammensetzung, die regionale Herstellung und die Vielseitigkeit wurden positiv aufgenommen.

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Heidrun Bollinger und Christian Joachim präsentieren mit Biersirup ein Sirup aus echtem Bier. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Für ihr Ziel, deutschlandweit bekannt zu werden und Marketing sowie Vertrieb auszubauen, forderten Bollinger und Joachim 100.000 Euro und boten im Gegenzug 15 Prozent ihrer Firmenanteile. Dies entsprach einer Pre-Money-Bewertung von rund 567.000 Euro.

Doch die Stimmung kippte, als die Vertriebsstrategie zur Sprache kam. Die Gründer gaben offen zu, bewusst auf den Verkauf über große Online-Marktplätze wie zu verzichten. Ihre Begründung: Sie sehen solche Plattformen als Sinnbild für die Verdrängung des stationären Einzelhandels und wollen diesen lieber stärken. Diese Haltung löste bei den Löwen Stirnrunzeln aus. Angesichts der bis dahin eher bescheidenen Verkaufszahlen erschien ihnen dieser Schritt als zu riskant und hinderlich für das Wachstumspotenzial.

Das einstimmige Urteil: Fünfmal „Nein“ – Die Gründe der Löwen

Die Absage kam von allen fünf Investoren, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

  1. Judith Williams: Sah die Skalierbarkeit durch den Verzicht auf wichtige Online-Vertriebskanäle als massiv eingeschränkt an und stieg deshalb aus.
  2. Tillman Schulz: Bewertete die aufgerufene Firmenbewertung angesichts der geringen Umsätze als „deutlich zu hoch“. Er äußerte zudem Bedenken hinsichtlich der Wiederkaufsrate des Produkts.
  3. Carsten Maschmeyer & Dagmar Wöhrl: Schlossen sich der Kritik an der hohen Bewertung an und sahen darin das Hauptproblem für ein Investment.
  4. Ralf Dümmel: Zwar lobte er den Unternehmergeist der Gründer, gab aber ehrlich zu, dass ihn das Produkt persönlich nicht genug überzeuge, um die Risiken eines Investments einzugehen.

Somit platzte der Traum vom Löwen-Investment für Jolies Feinkost.

Im Trend: Bier als vielseitige Küchenzutat

Die Idee von Jolies Biersirup fügt sich nahtlos in einen wachsenden kulinarischen Trend ein: Bier wird zunehmend nicht nur als Getränk, sondern als facettenreiche Zutat wiederentdeckt. Seine Vielfalt – von malzig-süß bis herb-bitter, von fruchtig bis rauchig – eröffnet Köchen neue Geschmackswelten. Dunkle Biere verleihen Schmorgerichten Tiefe, helle Biere bringen Frische in Fischgerichte oder Teige, Weizenbiere passen zu Desserts. Bier kann als Emulgator wirken, Teige durch Kohlensäure lockern und Aromen verstärken. Beliebt sind Bierbrot, Biergulasch oder auch Anwendungen in der Patisserie mit reduziertem Biersirup.

Die Herausforderung beim Kochen mit Bier liegt oft darin, die Bitterkeit zu kontrollieren und die flüchtigen Aromen zu erhalten. Hier positioniert sich Jolies Biersirup als praktische Lösung: ein konzentrierter, haltbarer und einfach zu dosierender Aromaträger, der die positiven Geschmackskomponenten des Bieres ohne dessen Nachteile liefert.

Wo kann man Jolies Biersirup kaufen?

Auch ohne Unterstützung der Löwen ist der Biersirup für interessierte Kunden erhältlich. Wer die Kreation aus Regensburg selbst ausprobieren möchte, findet den Sirup und weitere Spezialitäten wie Bier-Nudeln oder Bierstangerl im offiziellen Online-Shop der Gründer unter Jolies-Feinkost.de. Die von den Gründern in der Sendung ebenfalls präsentierte 0,35-Liter-Flasche des Biersirups ist beispielsweise direkt über diesen Link bestellbar. Ob der Sirup zukünftig auch im stationären Einzelhandel breiter verfügbar sein wird, wird sich nach dem Auftritt in der Sendung zeigen müssen.

Fazit: Innovative Idee trifft auf harte Investoren-Realität

Jolies Biersirup aus Regensburg ist zweifellos ein innovatives Produkt, das Regionalität, Handwerk und einen kreativen Umgang mit einem traditionellen verbindet. In „Die Höhle der Löwen“ überzeugte die Idee an sich, scheiterte aber letztlich an handfesten wirtschaftlichen Bedenken der Investoren bezüglich der Bewertung und der gewählten Vertriebsstrategie. Trotz des geplatzten Deals können Kunden das Produkt nun direkt online erwerben und selbst entscheiden, ob der Biersirup eine Bereicherung für ihre Küche ist.

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