Kilmer war in den 80er- und 90er-Jahren einer der gefragtesten Schauspieler Hollywoods – und prägte eine ganze Generation von Kinozuschauern mit seiner Präsenz, seiner Stimme und seiner Wandelbarkeit.
Vom Wunderkind zur Filmlegende
Val Edward Kilmer wurde am 31. Dezember 1959 in Los Angeles geboren. Schon als Jugendlicher galt er als Ausnahmetalent. Mit gerade einmal 17 Jahren wurde er an der renommierten Juilliard School in New York aufgenommen – als einer der jüngsten Schauspielstudenten aller Zeiten.
Sein Spielfilmdebüt gab er 1984 in der Agentenparodie „Top Secret!“, doch der Durchbruch kam zwei Jahre später: In „Top Gun“ (1986) stand er als cooler Jetpilot „Iceman“ an der Seite von Tom Cruise vor der Kamera – ein Kultfilm war geboren. Kilmer war über Nacht ein Star.
„The Doors“, „Batman“, „Tombstone“ – die Hochphase
Anfang der 90er dann seine vielleicht stärkste Rolle: In Oliver Stones Musik-Biopic „The Doors“ verwandelte sich Kilmer in den exzentrischen Rockstar Jim Morrison – eine Darstellung, die bis heute als eine der besten Musiker-Biografien Hollywoods gilt.
1993 spielte er den Revolverhelden Doc Holliday in „Tombstone“, bevor er 1995 mit „Batman Forever“ die wohl berühmteste Maske der Filmgeschichte überstreifte. In Gotham City kämpfte er als Bruce Wayne gegen Superschurken wie Two-Face und Riddler.
Kilmer war damit der dritte Batman-Darsteller der modernen Kino-Ära – zwischen Michael Keaton und George Clooney. Weltweit machte ihn das endgültig zur Hollywood-Legende.
Rückzug und Krankheit
In den späten 90ern zog sich Kilmer schrittweise aus dem Rampenlicht zurück. Einige Filme floppten, sein Ruf als schwieriger Kollege erschwerte neue Engagements. Die glanzvolle Karriere begann zu bröckeln.
2014 dann der schwere Einschnitt: Kilmer erkrankte an Kehlkopfkrebs und musste sich mehreren Eingriffen unterziehen. Unter anderem wurde ihm ein Teil der Luftröhre entfernt. In späteren Jahren konnte er nur noch über eine Ersatzstimme kommunizieren.
Dennoch kämpfte er sich zurück – auch auf die Leinwand: In „Top Gun: Maverick“ (2022) hatte er einen bewegenden Gastauftritt an der Seite von Tom Cruise – eine letzte große Hommage an seine Rolle als Iceman.
Familie, Verluste und Vermächtnis
Kilmer war von 1989 bis 1996 mit der britischen Schauspielerin Joanne Whalley verheiratet. Mit ihr hatte er zwei Kinder: Mercedes und Jack. Sein früherer Lebensweg war geprägt von Verlusten – besonders der Unfalltod seines jüngeren Bruders Wesley im Jahr 1977 ließ ihn nie ganz los.
Diese persönlichen Erfahrungen spiegelten sich später in seinen Rollen wider, etwa im düsteren Drama „The Salton Sea“ (2002).
Ein letzter Vorhang für Val Kilmer
Val Kilmer starb am 1. April 2025 an einer Lungenentzündung. Trotz seiner Vorerkrankung galt er zuletzt als stabil – umso überraschender kommt sein Tod für Fans und Filmwelt.
Mit Rollen, die heute Kultstatus besitzen, bleibt Kilmer unvergessen. Ob als Rock-Ikone, maskierter Rächer oder wortkarger Westernheld – sein Vermächtnis lebt weiter auf der Leinwand.