Große Mehrheit fordert besseren Schutz
Die Ergebnisse der Umfrage mit über 3.000 Teilnehmenden zeigen: 40 Prozent der Bevölkerung halten die bisherigen Schutzmaßnahmen für unzureichend, nur 29 Prozent finden sie angemessen. Besonders hoch ist die Zustimmung zu öffentlichen Investitionen: 77 Prozent befürworten Ausgaben für Hitzeschutz in Städten – etwa durch Begrünung und schattenspendende Flächen, auch wenn dafür Parkplätze wegfallen.
Die politische Debatte um weitere Hitzeschutz-Maßnahmen spaltet: Während 52 Prozent die Aussage ablehnen, dass geplante Maßnahmen „stark übertrieben“ seien, stimmen knapp 20 Prozent genau dem zu.
Chronisch Kranke besonders gefährdet
Die Zahlen des sogenannten WIdOmonitors zeigen: Chronisch Kranke fühlen sich deutlich stärker durch Hitze belastet als andere. 41 Prozent berichten von massiven Beeinträchtigungen durch sommerliche Temperaturen – beim Rest der Bevölkerung liegt der Wert bei 33 Prozent. Auch der Schutz fällt ihnen schwerer: Fast jeder zweite chronisch Kranke (43 Prozent) findet es schwierig, sich vor Hitzefolgen zu schützen.
„Hitzeschutz betrifft alle Lebensbereiche, von der Kita bis zum Sportverein“, so AOK-Vorständin Dr. Carola Reimann. Der bestehende Hitzeschutzplan müsse „zu einer sektorenübergreifenden Gesamtstrategie“ weiterentwickelt werden.
AOK startet Info-Offensive
Die AOK kündigt zum Hitzeaktionstag 2025 neue Informationsangebote an. Unter www.aok.de/pk/hitzeschutz gibt es ab sofort Tipps und Expertenwissen rund um Hitzeschutz. Ein Team aus Medizinern ist über die kostenlose Hotline 0800 1 265 265 rund um die Uhr erreichbar.
Zudem will die AOK künftig bei offiziellen Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes gezielt über Social Media informieren – vor allem vulnerable Gruppen sollen so schneller erreicht werden.
Hitze als neues Gesundheitsrisiko
Der Anteil der Menschen, die sich durch Hitze „stark oder sehr stark beeinträchtigt“ fühlen, ist laut AOK deutlich gestiegen: von 25 Prozent im Jahr 2021 auf 33 Prozent im Jahr 2024. Ein Trend, der sich mit Blick auf die Klimadaten wohl fortsetzen wird – und der Handlungsdruck erzeugt.