Böden in der Krise: 90 Prozent unserer Nahrungsmittel sind betroffen
Böden sind mehr als nur der Untergrund, auf dem wir gehen. Sie sind das Fundament, auf dem 90 Prozent unserer Nahrungsmittel wachsen. Doch die intensive Nutzung, der steigende Bedarf an Ackerflächen und die Belastung durch Schadstoffe haben bereits verheerende Auswirkungen. Global sind etwa 25 Prozent der Böden stark beeinträchtigt – sie haben ihre Fruchtbarkeit und damit ihre Fähigkeit, uns zu ernähren, weitgehend verloren. Diese Entwicklung bedroht nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Ernährungssicherheit weltweit.
Hannes Jaenicke im Selbstversuch: „Ich bin voller Giftstoffe“
Hannes Jaenicke stellt sich der Frage, wie stark unser Alltag bereits von den überstrapazierten Böden beeinflusst wird. Um das herauszufinden, lässt er seinen Körper auf Schadstoffe untersuchen – und das Ergebnis ist schockierend. „Ich bin voller Giftstoffe“, gesteht Jaenicke nach dem Test. Im Durchschnitt finden sich 300 bis 400 verschiedene Schadstoffe im menschlichen Körper, auch bei Jaenicke. Diese Erkenntnis führt ihn zu der Frage, wie eng der Zustand unserer Böden mit unserer Gesundheit verbunden ist und was getan werden kann, um diese lebenswichtige Ressource zu schützen.
Eine Reise durch die Welt der Böden: Experten, Landwirte und Regenwürmer
Auf seiner Reise durch Deutschland trifft Jaenicke auf eine Vielzahl von Experten, die sich intensiv mit der Bodenproblematik beschäftigen. Er besucht Bodenkundler, die die Zusammensetzung und die Gesundheit der Böden untersuchen, spricht mit konventionellen und ökologischen Landwirten über die Herausforderungen in der modernen Landwirtschaft und trifft auf Weinbauern, die ebenfalls mit den Folgen der Bodenerschöpfung zu kämpfen haben.
Besonders aufschlussreich sind die Gespräche mit sogenannten Regenwurmprofis. Regenwürmer spielen eine zentrale Rolle im Bodenökosystem, da sie durch ihre Tätigkeit den Boden auflockern und für eine bessere Durchlüftung sorgen. Doch auch diese nützlichen Tiere leiden unter den zunehmenden Umweltbelastungen.
Neben diesen praktischen Einblicken steht Jaenicke auch im Austausch mit Investigativjournalisten, die die Auswirkungen von Pestiziden wie Glyphosat auf die Böden und damit auf unsere Nahrungsmittelproduktion aufdecken. Die Reise führt ihn zu alarmierenden Erkenntnissen über den Zustand unserer Böden und die dringende Notwendigkeit, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu schützen.
Ein Appell für die Zukunft: Wie wir unsere Böden retten können
Zum Abschluss der Doku wird deutlich, dass die Rettung der Böden nicht nur Aufgabe der Landwirte, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung ist. Jaenicke fordert dazu auf, bewusster mit unseren Ressourcen umzugehen, alternative Anbaumethoden zu fördern und politische Maßnahmen zu unterstützen, die den Schutz der Böden in den Mittelpunkt stellen.
„Hannes Jaenicke: Im Einsatz für die Erde“ ist nicht nur eine Doku, die zum Nachdenken anregt, sondern auch ein Weckruf, der uns die Augen für die Bedeutung unserer Böden öffnet. Die Folge ist ab dem 2. Oktober 2024 in der ZDFmediathek verfügbar und wird am 3. Oktober 2024 um 22:20 Uhr im ZDF ausgestrahlt.