„Er war ein großartiger Mensch mit Moral, Ethik und Charakter und wird ewig vermisst werden“, erklärte sein Agent Michael Greene gegenüber Deadline. „Du bist endlich frei.“
Ein Leben zwischen Bühne und Leinwand
Geboren am 22. Juni 1952 in Ohsweken auf dem Six-Nations-Reservat im Süden Ontarios, führte Greenes Weg zunächst weit weg von der Schauspielerei. Er arbeitete als Zeichner, Stahlbauer, Tontechniker und Roadie für Rockbands, bevor er in den 1970er-Jahren zum Theater fand. In dieser Zeit stand er sowohl in kanadischen als auch britischen Produktionen auf der Bühne.
Sein TV-Debüt gab Greene 1979 in der kanadischen Krimiserie „The Great Detective“, sein erster Kinofilm war 1983 das Sportdrama „Running Brave“. Den endgültigen Durchbruch schaffte er 1990 mit seiner Rolle des Lakota-Medizinmanns Kicking Bird in Kevin Costners Western-Epos „Dances with Wolves“. Für diese Rolle erhielt er eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.
Erfolge in Hollywood
Nach „Dances with Wolves“ war Greene aus Hollywood nicht mehr wegzudenken. Er spielte in zahlreichen Erfolgsproduktionen, darunter:
- „Thunderheart“ (1992) – als Stammespolizist Walter Crow Horse
- „Maverick“ (1994) – an der Seite von Mel Gibson und Jodie Foster
- „Stirb langsam – Jetzt erst recht“ (1995) – mit Bruce Willis
- „The Green Mile“ (1999) – als Arlen Bitterbuck an der Seite von Tom Hanks
- „The Twilight Saga: New Moon“ (2009) – in der weltbekannten Vampir-Saga
- „Wind River“ (2017) – in Taylor Sheridans gefeiertem Thriller
Auch in aktuellen Produktionen war Greene präsent, etwa in „Reservation Dogs“, „1883“, „Tulsa King“ oder der HBO-Serie „The Last of Us“. Bis zuletzt stand er vor der Kamera; mehrere Projekte mit ihm stehen noch vor der Veröffentlichung.
Preise und Auszeichnungen
Für seine schauspielerischen Leistungen wurde Greene vielfach geehrt. 2004 erhielt er den Earle Grey Award für sein Lebenswerk, 2016 folgte die Aufnahme in den Order of Canada, eine der höchsten zivilen Ehrungen des Landes. Zuletzt, im Juni 2025, wurde er mit dem Governor General’s Performing Arts Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Ein Mann, der Hollywood veränderte
Greene galt als Wegbereiter für indigene Schauspieler in Nordamerika. In einem Interview aus dem Jahr 2024 erinnerte er sich daran, wie schwierig es zu Beginn seiner Karriere war: „Man musste so sprechen, wie sie dachten, dass Native People sprechen. Man musste ernst gucken, nicht lachen, viel grunzen.“ Er habe jedoch immer betont, dass indigene Kulturen voller Humor und Lebensfreude seien – etwas, das er auch in seine Rollen einbrachte.