Neue Hotspots in Victoria: Betroffene Regionen
Buruli-Ulkus ist seit den 1940er Jahren in Australien bekannt, jedoch zeigt sich nun eine geografische Ausbreitung der Infektion. Während früher vor allem Küstenregionen betroffen waren, melden die Behörden inzwischen Fälle aus zentralen Stadtteilen Melbournes. Zu den neuen Risikogebieten zählen:
- Mornington- und Bellarine-Halbinseln
- Westernport-Region
- Südöstliche Vororte von Bayside
- Essendon, Ascot Vale, Moonee Ponds und weitere innere Stadtteile Melbournes
Insgesamt wurden bis Mitte Dezember 2024 bereits 344 Fälle gemeldet. Zwar sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (362 Fälle im Jahr 2023), jedoch deutlich höher als 2021 (286 Fälle).
Was macht das Buruli-Ulkus so gefährlich?
Das Bakterium Mycobacterium ulcerans setzt ein Toxin namens Mycolacton frei, das Gewebe zerstört und die Immunantwort des Körpers hemmt. Die Infektion beginnt oft harmlos mit einer schmerzlosen Schwellung oder einem Knoten, der leicht mit einem Insektenstich verwechselt werden kann. Ohne Behandlung entwickelt sich innerhalb weniger Monate ein Geschwür, das tief ins Gewebe eindringen kann.
Symptome im Überblick:
- Schmerzlose Schwellungen, Knoten oder Rötungen
- Langsam wachsende Hautgeschwüre
- In seltenen Fällen: Fieber und Schmerzen
Besonders gefährlich ist, dass die Krankheit oft zu spät erkannt wird, da sie in frühen Stadien wenig auffällig ist.
Mücken als Hauptverdächtige
Die genaue Übertragungsweise des Buruli-Ulkus bleibt unklar. Experten vermuten jedoch, dass Mücken eine Schlüsselrolle spielen, indem sie die Bakterien von infizierten Beuteltieren wie Possums auf Menschen übertragen.
Schutzmaßnahmen:
- Tragen von heller, langärmeliger Kleidung
- Verwendung von Mückenschutzmitteln (DEET oder Picaridin)
- Vermeidung von Aufenthalten in mückenreichen Gebieten, insbesondere bei Dämmerung
- Sorgfältiges Abdecken von Wunden und gründliches Reinigen nach Kontakt mit Erde oder Wasser
Was tun bei Symptomen?
Frühe Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Das Gesundheitsministerium von Victoria betont: Hautveränderungen, die länger als ein paar Wochen bestehen, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Die Behandlung erfolgt in der Regel mit einer achtwöchigen Antibiotikatherapie. In schweren Fällen sind chirurgische Eingriffe notwendig, um infiziertes Gewebe zu entfernen und die Heilung zu unterstützen.
Das Risiko im Überblick
Obwohl die Infektion ernsthafte Folgen haben kann, bleibt das Risiko für die allgemeine Bevölkerung gering. Besonders betroffen sind Menschen ab 60 Jahren, die die meisten Fälle ausmachen. Dennoch gilt: Prävention und frühzeitige Diagnosen sind die wichtigsten Maßnahmen, um die Auswirkungen der Krankheit zu minimieren.
Quellen:
- health.vic.gov.au: „Buruli Ulcer is spreading„. (Stand: Dezember 2024; englisch)
- who.int: „Buruli ulcer (Mycobacterium ulcerans infection)„