Was genau ändert sich?
Das Verbot betrifft nicht die Dosen selbst, sondern die Verwendung von BPA in Verpackungen. BPA ist ein Weichmacher, der sich aus Materialien wie Dosenbeschichtungen oder Plastikflaschen lösen und in Lebensmittel übergehen kann. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass BPA negative Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, das Immunsystem und die Fruchtbarkeit haben könnte. Aus diesem Grund hat die EU entschieden, BPA in allen Lebensmittelverpackungen zu verbieten.
Hersteller von Verpackungen wie Konservendosen, Trinkflaschen und Plastikbehältern haben nun eine Übergangsfrist von 18 bis 36 Monaten, um BPA-freie Alternativen auf den Markt zu bringen. Dabei geht es vor allem um die Innenbeschichtung von Dosen, die bisher häufig BPA enthielten.
Die Recyclingcodes: Was bedeuten die Zahlen?
Verbraucher können bereits jetzt auf Nummer sicher gehen, indem sie auf die Recyclingcodes auf Plastikverpackungen achten. Diese Nummern im Dreieck geben Auskunft über die Zusammensetzung des Kunststoffs. BPA-frei gelten folgende Kunststoffe:
- 01: PET (Polyethylenterephthalat)
- 02: HDPE (Polyethylen hoher Dichte)
- 03: PVC (Polyvinylchlorid)
- 04: LDPE / PE-LD (Polyethylen niedriger Dichte)
- 05: PP (PolypropylenPSPolystyrol)
- 06: PS (Polystyrol)
- 07: O (Other)
Kein generelles Verbot von Dosen
Das sogenannte „Dosenverbot“ betrifft nur Verpackungen, die BPA enthalten. Es gibt bereits viele Alternativen, die BPA-frei sind und auch weiterhin erlaubt bleiben. Zu den sicheren Materialien gehören Polyethylen hoher und niedriger Dichte (HDPE, LDPE) sowie Polypropylen (PP). Diese Kunststoffe gelten als unbedenklich und finden schon heute in vielen Verpackungen Anwendung.
Warum wurde BPA verboten?
BPA steht seit Jahren in der Kritik. Es ist bekannt, dass sich die Chemikalie aus Verpackungen lösen und in Lebensmittel übergehen kann, was möglicherweise gesundheitsschädlich ist. BPA kann den Hormonhaushalt stören und wird mit einer Schwächung des Immunsystems sowie mit Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Deshalb hat die EU entschieden, BPA aus Lebensmittelverpackungen zu verbannen.
Verbraucherschützer wie Foodwatch begrüßen das Verbot, fordern jedoch, dass auch andere Bisphenole, die ähnliche chemische Eigenschaften wie BPA haben, ebenfalls verboten werden sollten. Diese Ersatzstoffe könnten ebenfalls gesundheitsschädlich sein, und ein umfassender Schutz der Verbraucher sollte alle problematischen Substanzen einschließen.
Was bedeutet das für Verbraucher?
Für Verbraucher wird das BPA-Verbot in den nächsten Jahren eine sichtbare Veränderung bei Lebensmittelverpackungen bedeuten. Dosen, Trinkflaschen und andere Behälter werden nach und nach BPA-frei umgestellt. Es ist möglich, dass in der Übergangsphase die Verfügbarkeit bestimmter Produkte eingeschränkt sein könnte, bis geeignete Alternativen auf dem Markt sind.
Zusammengefasst bedeutet das sogenannte „Dosenverbot“ also nicht das Ende der Konservendosen, sondern lediglich das Verbot von Verpackungen, die BPA enthalten. Ziel ist es, die Gesundheit der Verbraucher zu schützen und sicherzustellen, dass künftig nur noch BPA-freie Alternativen verwendet werden.