Operation „Northern Arrows“ in vollem Gange
Unter dem Codenamen „Northern Arrows“ führt das israelische Militär eine methodische Offensive durch, die vom Generalstab und dem Nordkommando geplant wurde. Soldaten der 98. Division, die zuvor im Gazastreifen im Einsatz waren und dort wertvolle Erfahrungen sammelten, sind nun im Norden aktiv. Die Offensive soll fortgesetzt werden, um die Kriegsziele zu erreichen und die Bürger Israels zu schützen.
Gezielte Angriffe auf Waffenlager nahe Beirut
In einer präzisen Luftoperation wurde ein Lagerhaus für Boden-Luft-Raketen zerstört, das die Hisbollah nur 1,5 Kilometer vom internationalen Flughafen Beirut entfernt positioniert hatte. Diese Infrastruktur stellte eine Bedrohung sowohl für den libanesischen als auch für den internationalen Luftraum dar. Israel betont, weiterhin die militärischen Fähigkeiten der Hisbollah schwächen zu wollen.
Hisbollah zeigt sich kampfbereit
Am Montag meldete sich erstmals nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah die Spitze der islamistischen Miliz zu Wort und signalisierte ihre Kampfbereitschaft. „Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte und sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet“, erklärte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. „Wenn Israel sich entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten: Wir sind bereit.“ Wer die Führung der Hisbollah übernehmen soll, ließ er offen.
Raketen- und Drohnenangriffe auf Israel
Auch am frühen Dienstagmorgen wurden erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee teilte auf Telegram mit, dass in Nordisrael insgesamt etwa ein Dutzend Geschosse abgefangen wurden. Einige Raketen seien in offenem Gelände niedergegangen. Zudem habe die Luftabwehr kürzlich eine Drohne Dutzende Kilometer vor der Küste Zentralisraels abgefangen. Die Hisbollah gab an, israelische Soldaten angegriffen zu haben, die sich nahe der südlichen Grenze in Obsthainen bewegten. Infolge der Angriffe habe es auf israelischer Seite Opfer gegeben.
Dramatische Verschärfung des Konflikts
Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz hat sich zuletzt dramatisch verschärft. Seit Tagen bombardiert das israelische Militär massiv Ziele im Libanon, darunter nach eigener Darstellung Waffenlager der Hisbollah. Der Libanon meldete Hunderte Tote und Verletzte. Am Freitag wurden bei einem gezielten israelischen Luftangriff der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah und weitere Kämpfer getötet.
Die Hisbollah feuert seit den neu entfachten intensiven Kämpfen an manchen Tagen Hunderte Raketen auf Israel. Nach Ausbruch des Gaza-Kriegs hat die Miliz ihre sogenannte „Solidaritätsfront“ eröffnet und Tausende Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.
Angriffe auch nahe Beirut und in Syrien
Die israelische Luftwaffe bombardierte erneut Ziele nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Abend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen in einem südlichen Vorort. Zuvor hatte ein Sprecher der israelischen Armee Einwohner der südlichen Vororte Beiruts über soziale Medien aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen.
Unterdessen wurden bei einem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus laut Medienberichten drei Menschen getötet. Bei Angriffen auf mehrere Orte in der Stadt seien drei Zivilisten ums Leben gekommen und neun weitere verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf eine Militärquelle.
Diplomatische Bemühungen und Warnungen der USA
US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin III sprach mit seinem israelischen Amtskollegen Yoav Gallant über die aktuellen Entwicklungen. Austin bekräftigte die Unterstützung der USA für Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen den Iran, die Hisbollah, Hamas und andere von Iran unterstützte Terrororganisationen. Beide betonten die Notwendigkeit, die Angriffsinfrastruktur entlang der Grenze zu demontieren und eine diplomatische Lösung anzustreben, damit Zivilisten auf beiden Seiten sicher in ihre Heimat zurückkehren können.
USA warnen Iran vor direkter Intervention
Der US-Verteidigungsminister machte deutlich, dass die USA bereit sind, ihre Interessen und die ihrer Partner zu verteidigen. Im Falle eines direkten militärischen Angriffs Irans auf Israel drohen ernsthafte Konsequenzen. Die Gespräche unterstreichen die angespannte Lage und die Bemühungen, eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu verhindern.