Erste Streiks am Dienstag – weitere folgen
Die Gewerkschaft ver.di macht Ernst: Am 28. Januar legen die Beschäftigten im Busverkehr bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und den Baden-Baden-Linien (BBL) die Arbeit nieder. Doch schon am Mittwoch weitet sich der Streik aus – dann trifft es auch Städte wie Geislingen an der Steige, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt, wo Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes die Arbeit niederlegen werden.
In Karlsruhe startet um 9.30 Uhr eine Kundgebung vor dem ver.di-Haus. In Geislingen ist um 10.30 Uhr eine Demo geplant, gefolgt von einer Kundgebung um 11.30 Uhr. Auch in Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt sind Aktionen angekündigt.
Was fordert ver.di?
Die Gewerkschaft fordert eine kräftige Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten. Auch die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich steigen. Dazu fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage und ein flexibles „Meine-Zeit-Konto“, mit dem die Beschäftigten ihre Arbeitszeit besser steuern können.
Hanna Binder, stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di, kündigt an: „Wir setzen diese Woche erste Nadelstiche und werden den Druck in den nächsten Wochen deutlich erhöhen.“
„Wir sind nicht schuld!“
Die Gewerkschaft macht deutlich: Die Beschäftigten seien nicht verantwortlich für die angespannte Finanzlage der Kommunen. Martin Gross, Landesbezirksleiter von ver.di, kritisiert: „Die Kommunen sparen seit Jahren an unbesetzten Stellen – und die Beschäftigten müssen die Arbeit der fehlenden Kollegen mitmachen.“
Noch mehr Streiks drohen!
Die Arbeitgeber müssen sich auf harte Wochen einstellen: Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Februar in Potsdam angesetzt. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, droht eine massive Ausweitung der Streiks.
In Baden-Württemberg sind rund 236.000 Beschäftigte im kommunalen öffentlichen Dienst tätig – davon sind 67 Prozent Frauen, viele arbeiten in Teilzeit. Auch bei der Agentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung könnten die Streiks Auswirkungen haben.
Die kommenden Wochen dürften für Pendler und Bürger in vielen Städten eine echte Geduldsprobe werden!