„Viele achten nur noch auf ihr dämliches Smartphone, aber nicht ihre Kinder. Im Schwimmbetrieb sind die Dinger die Pest“, so Harzheim wörtlich.
Vor allem in Freibädern würden sich viele Erwachsene offenbar nicht mehr in der Verantwortung sehen, ihre Kinder selbst zu beaufsichtigen. Stattdessen werde die Verantwortung an das Aufsichtspersonal „abgeschoben“.
„Eltern betrachten Schwimmmeister zunehmend als Kindergärtner. Das sind wir aber nicht. Wir wollen den Badegästen den Aufenthalt so schön wie möglich machen und sind für ihre Sicherheit verantwortlich. Wir sind aber keine Dienstleister, die den Kindern hinterherrennen müssen.“
Zahl der Badeunfälle gestiegen
Die Kritik kommt nicht von ungefähr: Laut aktueller Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) starben im Jahr 2024 insgesamt 411 Menschen bei Badeunfällen – 112 mehr als im Jahr 2021.
Besonders betroffen: Seen und Flüsse, aber auch Schwimmbäder. Fachleute warnen: Kinder, die nicht schwimmen können und unbeaufsichtigt sind, geraten besonders schnell in Gefahr – oft lautlos.
Beruf unter Druck
Der Appell von Harzheim ist nicht nur eine Warnung – sondern auch ein Hilferuf. Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeister, ohnehin oft unterbesetzt, sehen sich zunehmend überfordert und missverstanden.
Während sie eigentlich für die Sicherheit aller Badegäste zuständig sind, werde ihnen immer öfter die alleinige Verantwortung für Kinder übertragen – ohne Unterstützung durch die Eltern.