Ein Wochenende voller Notrufe

Dramatisches Einsatzwochenende für die Bergwacht Schwarzwald – eine Person tot, eine schwer unterkühlt gerettet

Ein extrem forderndes und emotional belastendes Wochenende liegt hinter der Bergwacht Schwarzwald. Gleich mehrere parallele Sucheinsätze, ein Großbrand und ein parallel laufender Lehrgang für Führungskräfte hielten die Retterinnen und Retter über Stunden in Atem. Für eine vermisste Person kam jede Hilfe zu spät – eine andere konnte in letzter Minute schwer unterkühlt gerettet werden.
Dramatisches Einsatzwochenende für die Bergwacht Schwarzwald – eine Person tot, eine schwer unterkühlt gerettet
Dramatisches Einsatzwochenende für die Bergwacht Schwarzwald – eine Person tot, eine schwer unterkühlt gerettet
Foto: Bergwacht Schwarzwald

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Suche nach verwirrter Person bleibt ohne Ergebnis

Bereits am Samstag, 22. November 2025, wurde die Bergwacht von der Freiburg zu einer dringenden Suche nach einer verwirrten Person am Uhlberg alarmiert. Rund vier Stunden waren die Bergretterinnen und Bergretter der Ortsgruppen Freiburg und Waldkirch gemeinsam mit einem Drohnenteam im Gelände unterwegs. Trotz intensiver Suche konnte kein Hinweis gefunden werden; der Einsatz musste schließlich ohne Ergebnis beendet werden.

Brand in Gottenheim: Drohnenteam unterstützt Feuerwehr

Nur wenige Stunden später begann am Sonntag ein Einsatzmarathon, der die Organisation bis ans Limit brachte. Um 4:30 Uhr wurde das Drohnenteam der Bergwacht nach Gottenheim alarmiert. Auf dem Weingut Hess war ein Gebäudebrand ausgebrochen, bei dem die Feuerwehren zusätzliche Lagebilder aus der Luft benötigten. Die Bergwacht-Drohne unterstützte die Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung und der Erkundung der Glutnester.

Tragischer Ausgang einer Suchaktion in Furtwangen

Kaum 20 Minuten später, gegen 4:50 Uhr, erfolgte die nächste Alarmierung: Vermisst wurde eine Person im Raum Furtwangen. Die Bergwacht-Ortsgruppen Furtwangen, Hochschwarzwald und Menzenschwand machten sich sofort auf den Weg. Der Einsatz zog sich bis in den späten Vormittag – mit traurigem Ausgang. Die vermisste Person wurde leblos aufgefunden. Für die Retterinnen und Retter ist dies einer der Momente, die trotz aller Routine schwer wiegen.

Weitere Vermisstensuche in Löffingen – 19-Jährige schwer unterkühlt gerettet

Doch zum Durchatmen blieb keine Zeit. Bereits um 10:19 Uhr erreichte die Bergwacht die nächste Alarmierung: In Löffingen wurde eine 19-jährige psychisch beeinträchtigte Frau vermisst. Da davon ausgegangen werden musste, dass sie für die winterlichen Temperaturen nicht ausreichend gekleidet war, wurde sofort großflächig gesucht.

Die Ortsgruppe Höchenschwand konnte direkt ausrücken. Die Teams aus Furtwangen, die gerade erst den vorherigen Einsatz beendet hatten, wechselten in neue Besetzung und unterstützten gemeinsam mit der Ortsgruppe Wieden. Zwei Drohnenteams wurden zur Lageerkundung eingesetzt. Gegen 15:00 Uhr die erlösende Nachricht: Die junge Frau wurde stark unterkühlt, aber lebend, auf einer kleinen Insel in der Wutach entdeckt. Mithilfe einer Windenrettung wurde sie vom Rettungshubschrauber aufgenommen und direkt in eine Klinik gebracht.

Ein Wochenende, das die Belastung des Ehrenamts zeigt

Die Einsatzreihe zeigt eindrücklich, wie herausfordernd die Arbeit der Bergwacht Schwarzwald insbesondere in den Wintermonaten sein kann. Sucheinsätze bei Kälte, Nächten ohne Erholung, parallele Alarmierungen und schwierige psychische Situationen sind Teil ihres Alltags – und dennoch kommen die Retterinnen und Retter, größtenteils ehrenamtlich, immer wieder an ihre Grenzen. Dieses Wochenende hat das besonders deutlich gemacht.

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