Die Innovation: ScaPAP – Stabil wie Plastik, grün wie Papier
Das Problem ist allgegenwärtig: Verpackungsmüll aus Kunststoff belastet die Umwelt. Die Scafarti-Brüder wollen dem ein Ende setzen. Jens Scafarti, gelernter Industriemechaniker und seit 2019 Inhaber einer Firma für Kunststoffverpackungen, erkannte das Dilemma und entwickelte gemeinsam mit seinem Bruder René eine Alternative: ScaPAP.

Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Dahinter verbirgt sich ein neuartiges Verfahren, die sogenannte „dry molded fiber technology“. Diese ermöglicht es, aus Papier stabile, formfeste Verpackungen wie Blister, Trays oder Inlays herzustellen, die in ihren Eigenschaften mit Kunststoff vergleichbar sind, aber vollständig biologisch abbaubar und recycelbar sein sollen. Produziert wird „Made in Germany“ in Sundern. ScaPAP bietet dabei komplette Verpackungslösungen an – von der 2D- und 3D-Zeichnungserstellung über den Werkzeugbau bis zur Serienfertigung. Die Vorteile laut Gründern: geringere Werkzeugkosten als bei herkömmlichem Faserguss und eine energieeffiziente Herstellung.
Die Gründer und ihr doppelter Ansatz
Mit ScaPAP verfolgen die Scafartis eine klare Vision: die Verpackungsindustrie nachhaltiger zu gestalten. Ihr Geschäftsmodell stützt sich auf zwei Säulen: Zum einen vertreiben sie die umweltfreundlichen Papierverpackungen direkt an die Industrie – von Handel über Technik bis hin zur Lebensmittelbranche. Zum anderen lizenzieren sie ihr innovatives Herstellungsverfahren an Maschinenbauer, um die Technologie breiter zu streuen und einen größeren Impact zu erzielen.

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Der Pitch: Millionen-Traum trifft auf harte Löwen-Realität
Um ihre Produktionsstätten weiter auszubauen und ihre Vision voranzutreiben, benötigten Jens und René Scafarti eine Million Euro und boten dafür zehn Prozent ihrer Firmenanteile. Der Unternehmenswert: stolze zehn Millionen Euro. In der „Höhle der Löwen“ zeigten die Investoren – Judith Williams, Janna Ensthaler, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Tillman Schulz – zunächst großes Interesse an der nachhaltigen Verpackungsinnovation. Die Stabilität und Formbarkeit des Papiermaterials beeindruckte.

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Doch die Stimmung kippte, als es um die konkreten Unternehmenszahlen und Zukunftspläne ging. Die Löwen bemängelten einen nicht ausreichend ausgereiften Businessplan. Zudem gaben die Gründer auf Nachfrage zu, sich bezüglich der Konkurrenzsituation nicht umfassend informiert zu haben. Das sorgte für Skepsis. Ralf Dümmel stieg schnell aus, da das Thema nicht sein Kerngeschäft sei. Tillman Schulz folgte, enttäuscht über die mangelnde Vorbereitung auf Wettbewerbsfragen. Carsten Maschmeyer, obwohl am Thema interessiert, hörte auf sein „mulmiges Bauchgefühl“ und lehnte ebenfalls ab. Judith Williams und Janna Ensthaler schlossen sich dieser Einschätzung an. Das Ergebnis: kein Deal für ScaPAP.
Wie geht es weiter für ScaPAP?
Auch ohne das Löwen-Investment wollen die Scafarti-Brüder ihre Mission fortsetzen, die Verpackungswelt nachhaltiger zu gestalten. Die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ dürfte trotz des geplatzten Deals für erhebliche Aufmerksamkeit für ihre Papier-Alternative gesorgt haben. Ob die Vision der Sundener Gründer auch ohne die Unterstützung der Löwen Früchte tragen wird, bleibt abzuwarten.
Die wichtigsten Fakten zu ScaPAP im Überblick:
- Gründer: Jens Scafarti (36) und René Scafarti (34)
- Sitz: Sundern
- Produkt: Vollständig papierbasierter Werkstoff für stabile, formfeste Verpackungen (z.B. Papierblister, Papierfasergüsse, Papierinlays, Papiertrays)
- Technologie: „dry molded fiber technology“
- Preis: Nur auf Anfrage
- Online-Plattformen: blisterverpackung.de / papierblister.de
- Instagram: @blisterverpackung
- DHDL-Angebot: 1.000.000 Euro für 10 % Firmenanteile
- DHDL-Ergebnis: Kein Deal


