„Diese Zahlen spiegeln das außergewöhnliche Engagement unserer Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer wider. Ihr Einsatz rettet Leben – und macht unsere Gesellschaft sicherer“, betonte DLRG-Präsidentin Ute Vogt bei der Präsentation.
Unermüdlicher Einsatz: Millionen Stunden für die Sicherheit
Fast 2,6 Millionen Stunden leisteten die Ehrenamtlichen im Wasserrettungsdienst, halfen insgesamt 37.882 Menschen und sicherten in rund 5.000 weiteren Einsätzen Sachwerte oder Tiere. Die Einsatzgebiete erstrecken sich von über 1.200 Schwimmbädern und Freigewässern bis zu den Küsten von Nord- und Ostsee. In 699 Fällen war es eine Rettung in buchstäblich letzter Sekunde vor dem Ertrinken. Trotz aller Bemühungen ertranken 2024 mindestens 411 Menschen, meist jedoch abseits bewachter Bereiche.

Hoffnungsschimmer am Beckenrand: Juniorretter so viele wie seit 20 Jahren nicht
Besonders erfreulich ist der Blick auf den Nachwuchs. Allein an den Küsten wachten knapp 5.500 Rettungsschwimmer rund 550.000 Stunden. Die Basis dafür ist das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber, doch der Weg beginnt oft schon früher. Ganze 9.377 Mal wurde 2024 das Juniorretter-Abzeichen an Zehnjährige und Ältere vergeben. „Erstmals seit 2004 haben unsere Rettungsschwimmausbilder innerhalb eines Jahres wieder mehr als 9.000 Jungen und Mädchen zum Juniorretter-Abzeichen geführt. Das lässt uns sehr optimistisch nach vorne schauen“, so Vogt. Ein Zuwachs von 7,8 Prozent bei den Jugend-Einsatzteams unterstreicht diese positive Entwicklung.
Schwimmausbildung: Große Nachfrage trifft auf knappe Wasserflächen
Auch die Schwimmausbildung bleibt ein Kernanliegen. Über 95.000 Schwimmabzeichen wurden ausgestellt, darunter fast die Hälfte als „Freischwimmer“ (Bronze). 57.601 Kinder machten mit dem Seepferdchen den ersten Schritt. Doch die DLRG-Präsidentin mahnt: „Die Nachfrage nach Schwimmkursen ist groß. Um allen Kindern das Schwimmen beibringen zu können, brauchen wir jedoch ausreichend Wasserflächen für die Ausbildung.“ Hier sieht die DLRG, gemeinsam mit dem Deutschen Schwimmverband und der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, dringenden Handlungsbedarf und hat der Politik Lösungsvorschläge unterbreitet.

Gefahr im Sprung: DLRG warnt vor Leichtsinn zum Saisonstart
Mit Beginn der Badesaison weist die DLRG erneut auf typische Gefahren hin. Der Sprung ins noch kühle Nass kann das Herz-Kreislaufsystem überfordern – eine Gefahr besonders für ältere Menschen, die 2024 rund 60 Prozent der Ertrunkenen ausmachten. „Wir appellieren an die Menschen, nur an bewachten Gewässern schwimmen zu gehen. Sollte ein Notfall eintreten, können unsere Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer sofort eingreifen“, so Ute Vogt.
Kooperation für Prävention: Aufklärung gegen schwere Unfallfolgen
Eine oft unterschätzte Gefahr sind Kopfsprünge in unbekannte oder zu flache Gewässer. Die Folgen können verheerend sein, bis hin zur Querschnittslähmung. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) wird hier verstärkt aufgeklärt. „Immer wieder werden Patientinnen und Patienten mit Rückenmarksverletzungen und Querschnittlähmungen in die Notaufnahme eingeliefert – verursacht durch Leichtsinn, Übermut oder Alkoholkonsum“, erklärt Prof. Dr. Dietmar Pennig, Generalsekretär der DGOU. Schätzungen zufolge sind jährlich etwa 80 Menschen betroffen, meist junge Männer.
Starke Gemeinschaft: Dritter Mitgliederrekord und Dank an Förderer
Die DLRG kann sich auf eine breite Basis stützen: Mit 627.146 Mitgliedern wurde Ende 2024 der dritte Höchststand in Folge erreicht (plus 3,3 Prozent). Knapp die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Insgesamt leisteten die Aktiven fast zehn Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit. Finanziert wird diese lebensrettende Arbeit maßgeblich durch Spenden von über 1,3 Millionen Förderern. „Wir sind dankbar, dass uns so viele Menschen unterstützen. Sie leisten mit ihrer Hilfe ebenfalls einen großen Beitrag zur Wassersicherheit“, so Ute Vogt.
Über die DLRG
Die DLRG als private Wasserrettungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Hierfür klären ihre ehrenamtlich Aktiven über Wassergefahren auf, bringen Menschen das Schwimmen bei und bilden sie im Rettungsschwimmen aus. Zudem wachen über 54.000 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer jährlich 2,6 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Sie engagieren sich darüber hinaus in der örtlichen Gefahrenabwehr und bilden Einheiten der rund 80 DLRG Wasserrettungszüge für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die DLRG zählt fast 630.000 Mitglieder. Mehr als 1,3 Millionen Förderinnen und Förderer unterstützen die lebensrettende Arbeit mit Spenden. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Merh infos unter www.dlrg.de

