Der Grund für den drohenden Verkehrskollaps ist einfach: Mit Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein starten fünf bevölkerungsreiche Bundesländer in die Sommerferien. Damit haben nun insgesamt 14 von 16 Bundesländern schulfrei. Gleichzeitig sind viele Urlauber bereits auf dem Rückweg, unter anderem aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo die Ferien bald enden. Diese doppelte Belastung sorgt für extreme Dichte auf den Hauptreiserouten.
Der ADAC, als Experte für Mobilität in Deutschland, prognostiziert vor allem für den Samstag und Sonntag erheblichen Zeitverlust.
Diese Strecken sind besonders betroffen
Laut ADAC müssen sich Autofahrer auf den Weg zur und von der Nord- und Ostsee sowie auf den klassischen Süd-Routen auf lange Wartezeiten einstellen. Die Staugefahr ist in beiden Fahrtrichtungen extrem hoch. Besondere Hotspots sind:
- A1 Köln – Hamburg
 - A2 Berlin – Hannover
 - A3 Köln – Passau
 - A4 Kirchheimer Dreieck – Dresden
 - A5 Frankfurt – Karlsruhe – Basel
 - A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
 - A7 Hamburg – Füssen/Reutte
 - A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
 - A9 Berlin – Nürnberg – München
 - A10 Berliner Ring
 - A19 Dreieck Wittstock – Rostock
 - A24 Hamburg – Berlin
 - A61 Mönchengladbach – Koblenz
 - A93 Inntaldreieck – Kufstein
 - A95 / B2 München – Garmisch-Partenkirchen
 - A99 Umfahrung München
 
Zusätzlich verschärfen rund 1.200 Baustellen auf den deutschen Autobahnen die Lage. Verengte Fahrstreifen und Sperrungen sind hier die Hauptursache für Verzögerungen. Eine kleine Entlastung bietet das Lkw-Fahrverbot an Samstagen von 7 bis 20 Uhr, das noch bis Ende August gilt.
Auch im Ausland droht Stillstand
Nicht nur in Deutschland, auch im benachbarten Ausland wird es eng. Wer in Richtung Süden fährt, muss auf den typischen Urlauberrouten wie der Tauern-, Inntal-, Brenner-, Gotthard- und Fernpass-Route mit massivem Verkehr rechnen. Dasselbe gilt für die Fernstraßen zu den Küsten in Italien, Kroatien und Frankreich.
Geduldsprobe an den Grenzen
Die Reisezeit verlängert sich zusätzlich durch Grenzkontrollen. Der ADAC warnt vor Wartezeiten bei der Einreise nach Deutschland, insbesondere aus Österreich. Aber auch an den Grenzen zu Polen, Tschechien, Frankreich und der Schweiz kann es zu Verzögerungen kommen. Wer nach Polen einreist, muss ebenfalls mit Kontrollen rechnen, was zu Rückstaus an den Übergängen A4 (Görlitz), A11 (Pomellen), A12 (Frankfurt/Oder) und A15 (Forst) führen kann. Reisende mit dem Auto nach Griechenland oder in die Türkei sollten sich auf mehrstündige Aufenthalte an den Grenzen einstellen.
Für alle, die sich ins Auto setzen, gilt also: Planen Sie mehr Zeit ein, halten Sie ausreichend Getränke und Snacks bereit und informieren Sie sich kurz vor der Abfahrt über die aktuelle Verkehrslage. Eine sichere und stressfreie Ankunft ist das wichtigste Ziel.