Zwar stieg der Pegel zuletzt leicht, doch Experten warnen: Ohne kräftige Regenfälle bleibt der See auf einem bedenklich niedrigen Niveau.
Pegel tief – und trotzdem kaum Abfluss
Der aktuelle Stand am 3. Mai (08:00 Uhr) zeigt: 287 cm in Konstanz – nur knapp über dem bisherigen Jahrestiefstwert von 271 cm, gemessen Anfang April. Obwohl derzeit etwas mehr Wasser in den See fließt als abgeht, ist die Differenz nur gering: Zufluss rund 316 m³/s, Abfluss über den Seerhein nur 178 m³/s.
Das klingt erstmal gut – doch es reicht nicht, um das Defizit der vergangenen Monate auszugleichen.
HVZ: Wenig Schnee, kaum Regen – der See bleibt flach
Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ) sieht die Ursache vor allem in der Kombination aus schneearmen Alpenmonaten und ausbleibenden Niederschlägen. Im Gegensatz zu früheren Jahren hat der Frühling bislang kaum Schmelzwasser in den See gespült. Die Flüsse Schussen, Argen und Alpenrhein führen deutlich weniger Wasser als üblich.
Dazu kommt: Die Wetterlage ist stabil, sonnig, trocken. Erst gegen das nächste Wochenende könnte es erste Schauer geben.
Prognose: Kommt der Regen noch rechtzeitig?
Die HVZ hat drei Szenarien durchgerechnet. Je nach Wetterlage könnte der Pegel bis Mitte Mai zwischen 2,85 m und 2,99 m pendeln. Erst länger andauernde Regenfälle könnten einen deutlichen Anstieg bringen. Doch die aktuelle Vorhersage lässt kaum Hoffnung: Der Frühsommer bleibt trocken.
Fazit: Der See steht unter Druck – und der Sommer kommt erst noch
Der Bodensee ist ein empfindliches Gleichgewicht aus Zufluss, Abfluss und Wetter. In diesem Jahr scheint das System aus dem Takt geraten. Ob sich das ändert, hängt jetzt ganz vom Himmel ab.
