Die von der Koalition beschlossenen Maßnahmen zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden voraussichtlich nicht ausreichen, um die Notwendigkeit höherer Zusatzbeiträge im kommenden Jahr abzuwenden. Dies erklärte Anne-Kathrin Klemm, die Vorsitzende des BKK-Dachverbands, in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Politico. Trotz der Zusicherungen von Gesundheitsministerin Nina Warken, die eine Steigerung der Kassenbeiträge klar ausgeschlossen hatte, bleiben im Branchenverband Bedenken bestehen.
Klemm äußerte sich skeptisch bezüglich der Prognose, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag im kommenden Jahr bei 2,9 Prozent stabil bleiben könnte. Sie betonte, dass viele Krankenkassen im Jahr 2026 erneut gezwungen sein könnten, ihre Beiträge zu erhöhen, um ihre Rücklagen wieder aufzufüllen. Dies würde bedeuten, dass das Versprechen der Koalition von stabilen Beiträgen möglicherweise nicht gehalten werden kann.
Die Politik dürfe sich laut Klemm nicht darauf verlassen, das Thema durch eine bloße indirekte Aufforderung an die Krankenkassen, ihre Beiträge nicht zu erhöhen, als erledigt zu betrachten. Eine solche Herangehensweise könnte betroffene Kassen gefährlich nahe an den Rand der Insolvenz führen und die finanzielle Stabilität des Gesundheitssystems gefährden.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)