Entdeckung erst vor wenigen Wochen
Der Asteroid wurde erst kürzlich im Rahmen eines Himmelsüberwachungsprogramms entdeckt. Amateurastronomen des Virtual Telescope Projects in Italien konnten den Brocken Ende August erstmals fotografieren. Damals war 2025 QD8 noch 3,9 Millionen Kilometer entfernt – zu weit, um Details zu erkennen.
Mit Spezialteleskopen gelang dennoch eine klare Aufnahme: ein winziger, heller Punkt, der sich langsam auf die Erde zubewegt. „Das zeigt, wie wichtig unsere ständige Überwachung des Himmels ist“, betonen Astronomen. Der Durchmesser wird auf 17 bis 38 Meter geschätzt, je nach Reflexion seiner Oberfläche.
So nah wird der Asteroid der Erde kommen
In der Nacht auf Mittwoch erreicht der Asteroid den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn. Um 01:56 Uhr deutscher Zeit wird er sich in nur 218.000 Kilometern Entfernung befinden – das sind gerade einmal 57 Prozent der Distanz zwischen Erde und Mond.
Zum Vergleich: Der Mond kreist im Schnitt 384.400 Kilometer von uns entfernt. „Das ist eine ungewöhnlich enge Passage, die nur selten so klar dokumentiert werden kann“, erklären die Fachleute.
Live-Stream zeigt die Annäherung in Echtzeit
Wer dieses Himmelsereignis miterleben möchte, muss nicht ins Observatorium gehen. Das Virtual Telescope Project überträgt den Vorbeiflug in einem kostenlosen Live-Stream auf YouTube.
- Start des Streams: 3. September, 01:00 Uhr deutscher Zeit
- Ort der Aufnahmen: Robotische Teleskope in Manciano, Italien
- Besonderheit: Echtzeitbilder des Himmelskörpers während seiner Annäherung
Die Live-Übertragung bietet nicht nur spektakuläre Bilder, sondern auch spannende Einordnungen der beteiligten Astronomen, die den Flug kommentieren und Fragen beantworten.
Kein Grund zur Sorge – aber ein spannendes Forschungsthema
Obwohl die Geschwindigkeit und Nähe beeindruckend wirken, besteht kein Risiko eines Einschlags. NASA und ESA überwachen die Umlaufbahn des Objekts präzise. Schon jetzt steht fest: Auch in den kommenden Jahrzehnten wird 2025 QD8 nicht mit der Erde kollidieren.
Dennoch sind solche Ereignisse wertvoll für die Forschung. Sie liefern wichtige Daten, um Flugbahnen, Materialzusammensetzungen und Rotationsmuster solcher Objekte zu verstehen. Dieses Wissen könnte im Ernstfall entscheidend sein, um Strategien zur Abwehr zu entwickeln – wie die DART-Mission, die 2022 erfolgreich den kleinen Asteroiden Dimorphos aus seiner Umlaufbahn lenkte.
Rückblick: Wenn kleine Himmelskörper große Wirkung haben
Wie gefährlich selbst kleinere Asteroiden sein können, zeigte 2013 der Chelyabinsk-Meteor in Russland. Damals explodierte ein rund 20 Meter großer Brocken in der Atmosphäre, erzeugte eine gewaltige Druckwelle, verletzte rund 1.500 Menschen und beschädigte tausende Gebäude.
Asteroiden wie 2025 QD8 erinnern Wissenschaftler daher daran, dass die Überwachung des Himmels essenziell ist, um im Ernstfall rechtzeitig reagieren zu können.

