Das Epizentrum lag nach Angaben beider Quellen im Marmarameer, westlich von Istanbul, in einer Tiefe zwischen sieben (AFAD) und zehn Kilometern (GFZ). AFAD lokalisiert es genauer vor der Küste von Silivri, etwa 60 Kilometer vom Istanbuler Zentrum entfernt. Auch schwächere Vor- oder Nachbeben wurden registriert.
In der 16-Millionen-Metropole Istanbul zitterten Gebäude heftig, wie Augenzeugen berichten. Türkische Medien sprechen von einem „furchterregenden Ereignis“. Viele Menschen rannten in Panik und Angst auf die Straßen. Das Beben war auch in umliegenden Provinzen deutlich zu spüren.
Behörden im Einsatz – Sorge vor Schäden
„Alle Teams der AFAD und unserer zuständigen Institutionen haben mit der Untersuchung des Erdbebens begonnen“, teilte Innenminister Ali Yerlikaya mit. Er fügte hinzu: „Ich wünsche unseren vom Erdbeben betroffenen Bürgern alles Gute. Möge Allah unser Land und unsere Nation schützen.“ Auch Präsident Recep Tayyip Erdogan meldete sich: „Ich wünsche unseren Bürgern eine baldige Erholung. Wir verfolgen die Entwicklung aufmerksam.“
Erste Überprüfungen ergaben laut Verkehrsminister Abdulkadir Uraloğlu zunächst keine Schäden an wichtiger Infrastruktur: „Bei unseren ersten Inspektionen wurden auf unseren Autobahnen, Flughäfen, Zügen und U-Bahnen keine Schäden oder negative Zustände festgestellt.“ Der Katastrophenschutz AFAD warnte die Bevölkerung jedoch eindringlich davor, beschädigte Gebäude zu betreten. Beben dieser Stärke können erhebliche Zerstörungen anrichten.
Istanbul lebt mit hohem Erdbebenrisiko
Die Türkei wird immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht. Erst im Februar 2023 starben bei einem Beben der Stärke 7,8 im Südosten des Landes und in Nordsyrien Zehntausende Menschen. Experten warnen seit Langem, dass ein ähnlich starkes Beben in der dicht besiedelten Region Istanbul überfällig ist. Laut offiziellen Angaben gelten dort rund 1,5 Millionen Gebäude als erdbebengefährdet.

