Ein Rätsel ohne Ende: Der Fall Lothar Demel
Seit dem 28. Oktober 2000 fehlt von Lothar Demel aus Heidenheim-Großkuchen jede Spur. Der damals 37-Jährige war berufstätig, lebte mit seiner Partnerin zusammen und hatte einen sechsjährigen Sohn. Hinweise auf familiäre oder berufliche Probleme gab es nicht.
An jenem Wochenende war Demel mit einem Freund in Traunstein. Auf der Rückfahrt nach Heidenheim bat er um einen Halt in Augsburg und stieg dort am Königsplatz aus. Am nächsten Tag wollte ihn sein Begleiter dort wieder abholen – doch Demel erschien nicht.
Die Polizei suchte damals intensiv nach ihm, befragte Angehörige, Kollegen und Freunde. Ermittlungen führten auch in die Augsburger Rock- und Metal-Szene rund um die damalige Diskothek „Rockfabrik“. Trotz vieler Spuren und Hinweise blieb der Fall ungelöst. 25 Jahre später greifen die Ermittler den Fall erneut auf und wenden sich mit Unterstützung der ZDF-Sendung an die Öffentlichkeit.
Maulbronn: Totes Baby in Müllsack entdeckt
Am 10. Oktober 2025 machte eine Spaziergängerin im Kreis Lörrach einen schrecklichen Fund. In Maulburg wurde in der Nähe eines Spielplatzes die Leiche eines neugeborenen Jungen entdeckt. Das Baby war in mehrere Plastiksäcke eingewickelt und in Schaumfolie gehüllt.
Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass das Kind in der Nähe der Fundstelle geboren wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen könnte die Mutter aus dem regionalen Umfeld stammen. Die Ermittler hoffen auf Hinweise, um die Herkunft des Babys zu klären.
Tübingen: Entführung auf Supermarktparkplatz
Der dritte Fall betrifft eine 68-jährige Frau aus Tübingen, die an Karsamstag, dem 19. April 2025, auf einem Supermarktparkplatz überfallen und entführt wurde. Ein unbekannter Mann stieg in ihr Auto, bedrohte sie und fuhr mit ihr davon.

© ZDF/Saskia Pavek
Nach Angaben der Polizei wurde die Frau gefesselt und in den Kofferraum gesperrt. Ihr gelang später die Flucht, der Täter ist bis heute nicht gefasst. Im Auto fanden die Ermittler mehrere Gegenstände, darunter einen Rucksack der Stadtwerke Tübingen, der möglicherweise zum Täter führt. Auch in diesem Fall werden nun neue Hinweise erhofft.
Rätselhaftes Verschwinden in Oldenburg
Ein weiterer Fall führt nach Niedersachsen: Dort verschwand im Sommer 2017 der 29-jährige Familienvater Abdullah Rezan C. spurlos. Ihm wurden dubiose Machenschaften nachgesagt, weshalb die Kriminalpolizei Oldenburg von einem Tötungsdelikt ausgeht.
Bis heute fehlt von ihm jede Spur. Für entscheidende Hinweise hat die Polizei eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Schockanruf-Fall aus Frankfurt
Der fünfte Fall zeigt, wie perfide Betrüger mittlerweile vorgehen: In Frankfurt/Main wurde ein älteres Paar Opfer eines sogenannten Schockanrufs.
Die Täter gaben sich am Telefon als Sohn, Polizisten und sogar als Staatsanwältin aus – mit einem Ziel: die Ersparnisse der Opfer zu erbeuten. Was sie nicht ahnten: Ihre Stimmen wurden mitgeschnitten. Die Ermittler hoffen, dass Zuschauer die Täter anhand dieser Tonaufnahmen wiedererkennen.
Sendetermin und Wiederholung
- Sendung: Aktenzeichen XY … ungelöst
- Datum: Mittwoch, 5. November 2025
- Uhrzeit: 20.15 Uhr (ZDF)
- Stream: ab 21.45 Uhr in der ZDF-Mediathek
- Wiederholung: 23.35 Uhr auf ZDFneo
Moderator Rudi Cerne bittet gemeinsam mit den Ermittlern im Studio um Mithilfe. Immer wieder haben Hinweise aus der Sendung entscheidende Durchbrüche gebracht – zuletzt sogar in jahrzehntealten Cold Cases.
Fazit
Mit fünf neuen Fällen – davon drei aus Baden-Württemberg – zeigt die November-Ausgabe von „Aktenzeichen XY“ einmal mehr, wie nah manche ungelösten Kriminalfälle den Menschen bis heute gehen. Vielleicht gelingt diesmal der Durchbruch – 25 Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden von Lothar Demel aus Heidenheim.
