Gefahr auf den Straßen: Kröten und Frösche unterwegs
Die Amphibien kehren in den kommenden Wochen an die Gewässer zurück, in denen sie einst selbst heranwuchsen. Besonders in der Dämmerung und bei feuchtem Wetter kann es jetzt vermehrt zu Sichtungen auf Straßen kommen. Das Problem: Schon geringe Verluste können den Populationen erheblich schaden.
Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer appelliert daher eindringlich an Autofahrer: „Bitte Augen auf und achtsam fahren in den Wandergebieten!“ Denn nicht nur die Tiere selbst sind gefährdet – auch die zahlreichen freiwilligen Helfer, die sich um ihren Schutz kümmern, arbeiten oft direkt an den Straßenrändern.
Helfer im Einsatz: Amphibienschutz durch Zäune und Tunnel
Um den Tieren eine sichere Überquerung zu ermöglichen, gibt es an einigen Straßen bereits spezielle Amphibienschutzanlagen. Unterirdische Tunnel und Leitelemente sollen verhindern, dass die Tiere unkontrolliert auf die Fahrbahn laufen. Doch nicht überall gibt es solche Maßnahmen. Deshalb errichten ehrenamtliche Helfer mobile Schutzzäune und transportieren die Kröten in Eimern sicher auf die andere Seite.
Elke Zimmer bittet um Rücksichtnahme: „Unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit, indem Sie an den betroffenen Straßenabschnitten mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit fahren und auf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer achten. Das gilt besonders während der Dämmerung und der Nachtstunden.“
Förderung für mehr Schutzanlagen
Um langfristig die Sicherheit für Amphibien zu verbessern, setzt das Verkehrsministerium auf neue Wiedervernetzungsmaßnahmen. Kommunen können Fördermittel beantragen, um dauerhafte Schutzanlagen an gefährlichen Straßenabschnitten zu errichten. „Unterstützen Sie die Artenvielfalt in Baden-Württemberg mit dem Bau einer Wiedervernetzungsmaßnahme und fördern Sie zugleich die Verkehrssicherheit“, so Zimmer.
Klimawandel beeinflusst Wanderverhalten
Die Amphibienwanderung beginnt zunehmend früher im Jahr. Als wechselwarme Tiere sind Frösche und Kröten stark von Temperatur und Feuchtigkeit abhängig – Faktoren, die sich durch den Klimawandel immer mehr verändern. Experten beobachten bereits veränderte Wanderbewegungen und warnen vor langfristigen Auswirkungen auf die Bestände.
Das Land Baden-Württemberg will seine Schutzmaßnahmen weiter ausbauen. Ab dem zweiten Halbjahr 2025 sollen betroffene Straßenabschnitte neu erfasst und in das bestehende „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen“ aufgenommen werden. Die Hoffnung: Mehr sichere Querungshilfen und weniger überfahrene Amphibien.