Chemische Veränderungen können gefährlich werden
Besonders problematisch ist laut Fachleuten der chemische UV-Filter Octocrylen, der in vielen Sonnenschutzmitteln enthalten ist. Studien zeigen, dass sich dieser Stoff mit der Zeit zu Benzophenon zersetzen kann – einer Verbindung, die als möglicherweise krebserregend gilt.
Der renommierte Hautexperte Prof. Dr. Steffen Emmert von der Universitätsmedizin Rostock erklärt:
„Wenn ein Sonnenschutzmittel geöffnet wurde, reagieren die enthaltenen chemischen Substanzen häufig mit dem Wasser und dem Sauerstoff aus der Luft, es kommt zu Abbauprozessen.“
Die Folge: Die Schutzwirkung lässt nach, der angegebene Lichtschutzfaktor ist nicht mehr zuverlässig.
Auf Haltbarkeitsangabe achten
Wie lange ein Produkt nach dem Öffnen haltbar ist, zeigt ein kleines Symbol auf der Verpackung: eine geöffnete Dose mit einer Monatszahl, z. B. „12M“ für zwölf Monate. Wird dieser Zeitraum überschritten, ist die Verwendung nicht mehr sicher – weder für die Hautgesundheit noch für den Sonnenschutz.
Übrigens: Selbst ungeöffnete Cremes können durch Hitze oder falsche Lagerung ihre Wirksamkeit verlieren. Wer seine Sonnencreme regelmäßig im heißen Auto oder in der prallen Sonne aufbewahrt hat, sollte sie ebenfalls entsorgen.
Fazit: Besser neu kaufen als riskieren
Auch wenn es aus wirtschaftlicher Sicht verlockend ist – die Weiterverwendung alter Sonnencreme kann gesundheitliche Risiken bergen und bietet keinen verlässlichen Schutz mehr. Dermatologen empfehlen deshalb, zu Beginn jeder Sommersaison eine neue Tube zu kaufen – am besten mit bewährten Inhaltsstoffen und hohem Lichtschutzfaktor.
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