Lorant war seit eineinhalb Jahren schwer krank und lebte zuletzt in einem Seniorenheim in Waging. Noch im Januar 2025 hatte ihn eine Gruppe Altstars des TSV 1860 dort besucht – ein letzter Gruß an eine Vereinslegende.
Aufstieg mit 1860 – und fast in die Champions League
1992 übernahm der gebürtige Welverer die damals drittklassigen Löwen und führte sie in nur zwei Jahren zurück in die Bundesliga. Unter seiner Leitung gelang 1860 München sogar die Qualifikation für den UEFA-Cup – der Einzug in die Champions League scheiterte 2000 nur knapp am englischen Klub Leeds United.
Lorants Zeit in München endete nach über 360 Spielen als Cheftrainer im Jahr 2001. Auslöser war eine 1:5-Niederlage im Derby gegen den FC Bayern. Doch seine Bilanz bleibt außergewöhnlich: Lorant prägte fast ein Jahrzehnt lang das Bild des Klubs – kämpferisch, emotional, unbequem.
Auch als Spieler eine prägende Figur
Bevor Lorant an die Seitenlinie wechselte, stand er selbst über 300 Mal auf dem Platz. Als Profi absolvierte er 325 Bundesliga-Spiele, unter anderem für Rot-Weiss Essen, den 1. FC Saarbrücken und Eintracht Frankfurt. Mit der Eintracht gewann er sowohl den DFB-Pokal als auch den UEFA-Cup – Erfolge, die auch seine Spielerkarriere unvergessen machen.
Sein Ruf als „harter Hund“ begleitete ihn vom Platz an die Trainerbank. Nach seiner Zeit bei 1860 war Lorant noch in vielen Ländern aktiv, unter anderem in Österreich, der Türkei, China, Südkorea und der Slowakei. Seine letzte Trainerstation war 2019 beim FC Hallein.
TSV 1860 München verliert eine Vereinsikone
In Giesing ist die Trauer groß. Für viele Fans war Werner Lorant mehr als nur ein Trainer – er war Identifikationsfigur, Kämpfer, Aufstiegsheld. Sein Name ist bis heute eng mit dem Mythos des Vereins verbunden.
„Mit Werner Lorant verliert der TSV 1860 eine prägende Persönlichkeit und einen der erfolgreichsten Trainer der Vereinsgeschichte“, heißt es in einem Nachruf aus dem Umfeld des Klubs.
