Mehr Flexibilität, mehr Stauraum, mehr Abenteuer auf der Strecke. Doch wer mit dem Auto verreist, sollte auf böse Überraschungen vorbereitet sein. ARAG-Experte Tobias Klingelhöfer verrät, worauf Urlauber achten müssen – von Unfällen bis zu Diebstahl, von Dachboxen bis Mietwagen.
Unfall im Urlaub – was jetzt?
Einer der größten Albträume auf Reisen: ein Autounfall. Laut Klingelhöfer gilt: „Bloß kein Schuldanerkenntnis abgeben – und unbedingt die Polizei rufen.“ Während der Wartezeit am besten Beweisfotos machen, Unfallskizzen anfertigen und – wenn vorhanden – Zeugen notieren.
Besonders im Ausland wichtig: die „Grüne Versicherungskarte“. Sie bestätigt, dass das Fahrzeug haftpflichtversichert ist und erleichtert die Schadensabwicklung im Ausland. Außerdem empfiehlt Klingelhöfer den „Europäischen Unfallbericht“, ein standardisiertes Protokoll, das es in vielen Sprachen kostenlos online gibt.
Wichtig: Den Schaden innerhalb einer Woche der eigenen Kfz-Haftpflicht melden – selbst wenn man glaubt, nicht schuld zu sein.
Diebstahl: Was schützt vor Langfingern?
Urlauber unterschätzen oft die Gefahr von Autoeinbrüchen. Klingelhöfer rät: Auto immer abschließen – auch bei kurzen Stopps! Am besten auf beleuchteten Parkplätzen oder in Parkhäusern parken. Wertgegenstände und Fahrzeugpapiere gehören nicht ins Auto – sondern in die Tasche des Fahrers.
Wird das Auto geklaut, zahlt die Teilkasko – aber nur für das Fahrzeug selbst, nicht für das Gepäck. Hier kann die Hausratversicherung greifen, sofern der Diebstahl z. B. aus einer abgeschlossenen Garage oder bewachtem Parkplatz erfolgt ist. Unbedingt Polizei und Versicherung informieren – und den Schutzbrief prüfen!
Dachboxen: Platzwunder mit Risiko
Dachboxen sind praktisch – bergen aber auch Risiken. Der Fahrer ist verpflichtet, vor der Fahrt zu prüfen, dass alles sicher verstaut ist. Bei einem Unfall haftet er sonst. Wird die Box aufgebrochen, ersetzt die Teilkasko nur die Box selbst – nicht aber den Inhalt! Für Kleidung oder Elektronik in der Box kommt nur die Hausratversicherung auf, wenn die Box verschlossen und der Stellplatz gesichert war.
Mietwagen: Nicht alles ist versichert
Wer lieber vor Ort ein Auto mietet, sollte bei der Buchung genau hinsehen: Ist die Versicherung dabei? Gibt es eine Kilometerbegrenzung? Was kostet ein Zusatzfahrer? Extra-Versicherungen wie Glasbruch- oder Unterbodenschutz sind nicht immer enthalten – das Kleingedruckte lesen lohnt sich!
Tipp von Klingelhöfer: „Schäden bei Übernahme fotografieren – und bei Rückgabe unbedingt ein Protokoll verlangen.“ Wer außerhalb der Öffnungszeiten abgibt, riskiert Ärger, denn Schäden könnten später dem Mieter angelastet werden.
Knöllchen aus dem Ausland? Besser ernst nehmen!
Ein weit verbreiteter Irrtum: Bußgelder aus dem Ausland könne man ignorieren. Falsch! Ab 70 Euro können Knöllchen aus der EU auch in Deutschland vollstreckt werden. Mit Österreich besteht sogar ein Sonderabkommen: Hier reicht schon ein Bußgeld von 25 Euro.
Ein weiterer Klassiker: fehlende Vignetten. Wer ohne gültige Vignette in Österreich oder der Schweiz unterwegs ist, zahlt hohe Strafen. Seit 1. Februar 2025 gelten nur noch die neuen Vignetten – entweder digital oder als Klebe-Version. Am besten vorher online besorgen!
Fazit: Gute Vorbereitung ist alles
Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte nicht nur an Reiseroute und Snacks denken – sondern auch an Versicherung, Sicherheit und Verhalten im Notfall. Tobias Klingelhöfer von der ARAG gibt mit seinen Tipps eine hilfreiche Checkliste für alle Auto-Reisenden, die ihre Ferien ohne Stress genießen wollen. So klappt’s auch mit dem Osterurlaub auf vier Rädern!