Online-Betrug und Phishing weit verbreitet
Die häufigsten Cybercrime-Delikte betreffen vor allem Online-Shopping und persönliche Daten:
- 36 Prozent wurden beim Online-Kauf betrogen.
- 30 Prozent fielen auf Phishing-Angriffe per E-Mail, SMS oder Telefon rein.
- 24 Prozent erlitten Infektionen durch Schadsoftware.
Weitere verbreitete Betrugsmaschen sind das Ausspionieren von Zugangsdaten (9 Prozent), Identitätsdiebstahl (5 Prozent) und Missbrauch von Kreditkartendaten (5 Prozent). Auch Angriffe mit Deepfake-Technologie (3 Prozent) und Quishing, eine Betrugsmasche mit QR-Codes, nehmen zu.
Finanzielle Schäden oft hoch
Cyberangriffe bleiben nicht ohne Folgen: Im Schnitt erlitten Betroffene einen Schaden von 219 Euro. In 60 Prozent der Fälle mussten die Opfer selbst für den finanziellen Verlust aufkommen – durchschnittlich 181 Euro pro Person. Banken oder Händler übernahmen die Kosten in 4 Prozent der Fälle, mit einem Schaden von 609 Euro im Durchschnitt.
Anzeigequote bleibt niedrig
Ein großes Problem bleibt die Dunkelziffer: Nur 26 Prozent der Betroffenen erstatteten Strafanzeige bei der Polizei. Weitere 8 Prozent wandten sich an Behörden wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), 3 Prozent konsultierten einen Anwalt. Stattdessen setzen viele auf Eigeninitiative:
- 46 Prozent besprachen den Vorfall mit Familie oder Freunden.
- 39 Prozent änderten Passwörter und Sicherheitsinformationen.
- 12 Prozent löschten oder kündigten betroffene Online-Konten.
- 22 Prozent reagierten überhaupt nicht.
Experten fordern mehr Schutz
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst warnt: „Die Bedrohungslage im Internet verschärft sich […]. Wir müssen unsere Anstrengungen für Cybersicherheit erhöhen, im Privaten und in den Unternehmen. Außerdem müssen unsere Behörden so ausgestattet werden, dass sie Kriminalität im Netz mindestens so gut bekämpfen können wie in der analogen Welt.“