Zwillingsboom in Zahlen: Ein deutlicher Anstieg
Im Jahr 2023 kamen in Baden-Württemberg bei 1.508 Geburten Zwillinge zur Welt, was 1,9 % aller Geburten entspricht. Auffällig ist dabei, dass Geburten von gemischten Zwillingspaaren – also einem Jungen und einem Mädchen – häufiger sind als die Geburt zweier Jungen oder zweier Mädchen. Diese Entwicklung ist besonders in den letzten Jahrzehnten zu beobachten und hat sich im Vergleich zu den 1980er-Jahren deutlich verändert. Auch bei den Drillingsgeburten gab es 2023 eine bemerkenswerte Zahl: 26 Frauen brachten Drillinge zur Welt.
Moderne Medizin als treibende Kraft
Die moderne Reproduktionsmedizin spielt eine entscheidende Rolle bei der Zunahme von Zwillingsgeburten. Besonders durch künstliche Befruchtung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass zweieiige Zwillinge geboren werden. Frauen, die auf medizinische Unterstützung bei der Familienplanung zurückgreifen, erleben häufiger Mehrlingsschwangerschaften. Auch das Alter der Mütter beeinflusst diesen Trend: Bei Frauen über 35 Jahren kommt es häufiger zu Zwillingsgeburten. Jede 52. Geburt bei diesen „späten Müttern“ ist eine Zwillingsgeburt.
Späte Mütter: Ein wachsender Trend
Ein weiterer Faktor ist der steigende Anteil älterer Mütter. Immer mehr Frauen entscheiden sich heute später im Leben für eine Familie, was den Anteil an Zwillingsgeburten weiter in die Höhe treibt. Im Jahr 2023 waren 28 % der Mütter in Baden-Württemberg über 35 Jahre alt. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit von Mehrlingsgeburten in dieser Altersgruppe besonders hoch ist.
Familien im Wandel: Die Auswirkungen von Zwillingen
Mit der steigenden Zahl von Zwillingen und Drillingen verändern sich auch die Herausforderungen, vor denen Familien stehen. Die Erziehung von Zwillingen erfordert oft doppelte Planung, sei es bei der Betreuung oder finanziellen Unterstützung. Gleichzeitig wird das Bild der Familie vielfältiger, und Zwillinge sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken.