Diese exotische Mückenart kann gefährliche Viren wie Dengue und Chikungunya übertragen. Starkregen und Überschwemmungen der letzten Wochen haben ideale Bedingungen für ihre Vermehrung geschaffen. Doch wie groß ist die Gefahr wirklich und was kann jeder Einzelne tun?
Tigermücke auf dem Vormarsch: Ein Blick auf die Fakten
Die Asiatische Tigermücke hat sich in den letzten Jahren entlang des Oberrheingrabens, am Bodensee, am mittleren Neckar und in der Rhein-Neckar-Region festgesetzt. Ursprünglich aus den Tropen und Subtropen Asiens stammend, hat sie sich dank milder Winter und heißer Sommer erfolgreich in Baden-Württemberg ausgebreitet. Diese Mücke ist kleiner als heimische Arten und zeichnet sich durch eine schwarz-weiße Musterung aus. Besonders auffällig ist der weiße Streifen auf ihrem Rücken und Kopf.

Karte: Aktuelles und früheres Vorkommen von Populationen der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) in Deutschland auf der Basis von Landkreisen (die komplette Einfärbung von Landkreisen bedeutet nicht zwingend, dass die Tigermücke überall in diesem Landkreis vorkommt). Stand 31.12.2022
Gesundheitsgefahr: Warum die Tigermücke so gefährlich ist
Die Tigermücke kann tropische Viren wie Dengue und Chikungunya übertragen. Das passiert jedoch nur, wenn sie zuvor einen infizierten Menschen gestochen hat. Gesundheitsminister Manne Lucha weist darauf hin, dass das Risiko aktuell gering ist, aber durch die steigende Zahl an Dengue-infizierten Reiserückkehrern wächst. Menschen, die aus tropischen Regionen zurückkehren, sollten 14 Tage lang besonders auf Mückenschutz achten. Schützende Kleidung, Anti-Mücken-Sprays und Moskitonetze können helfen, Stiche zu vermeiden und somit die Verbreitung der Viren zu verhindern.
So kann jeder helfen: Brutstätten beseitigen
Um die Ausbreitung der Tigermücke zu stoppen, ist die Bekämpfung der Mückenlarven und die Beseitigung möglicher Brutstätten entscheidend. Die Tigermücke legt ihre Eier bevorzugt in kleine Wasseransammlungen wie Gießkannen, Untersetzer von Blumentöpfen, Kinderspielzeug oder Regentonnen. Diese Behälter sollten regelmäßig entleert oder abgedeckt werden. Auch Vogeltränken und Hundenäpfe sollten einmal pro Woche geleert und neu befüllt werden, um die Entwicklung der Mückenlarven zu verhindern. Jeder kann einen Beitrag leisten, die Verbreitung der Tigermücke zu stoppen.

Foto: ThamKC / Envato
Was tun bei Mückenstichen?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich ein Mückenstich manchmal nicht vermeiden. Was tun, wenn es passiert? In den meisten Fällen sind Mückenstiche harmlos, können aber unangenehm jucken. Kühlen hilft, die Schwellung zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern. Antihistaminika-Cremes aus der Apotheke können ebenfalls Linderung verschaffen. Wichtig ist, die Stiche nicht aufzukratzen, um Infektionen zu vermeiden. Sollten jedoch Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen auftreten, ist ein Arztbesuch ratsam, um eine mögliche Infektion auszuschließen.
Asiatische Tigermücke melden – Jeder kann helfen, die Ausbreitung der Tigermücke zu stoppen
Im Vergleich zu einheimischen Stechmücken ist die Asiatische Tigermücke mit 0,5 bis 1 Zentimenter zierlich – sie ist kleiner als eine 1-Cent-Münze. Der Name „Tigermücke“ ist außerdem etwas irreführend: Das Tier ist tiefschwarz mit weißer Musterung am ganzen Körper. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der weiße Streifen auf Hinterkopf und Rücken und die fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen, wobei das letzte Beinglied weiß ist. Meldungen der Asiatischen Tigermücke können in Form von Einsendungen oder gut ersichtlichen Fotos über die Online-Informationsplattform TIGER erfolgen.
Zukunft der Stechmücken: Was uns erwartet
Mit fortschreitendem Klimawandel und milderen Wintern wird die Tigermücke wohl auch in Zukunft ein Thema bleiben. Die Gesundheitsbehörden sind gefordert, Maßnahmen zur Bekämpfung der Mücken zu verstärken und die Bevölkerung über Schutzmaßnahmen zu informieren. Auch die Forschung zur Verbreitung und Bekämpfung der Mücken muss intensiviert werden.


