Eltern, die sich mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sehen, hegen einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zufolge häufiger Zweifel an ihrer Fähigkeit, den Bedürfnissen ihrer Kinder vollumfänglich gerecht zu werden. Diese Erkenntnisse wurden am Mittwoch veröffentlicht.
Die Analyse unterstreicht, dass vor allem Alleinerziehende sowie Haushalte mit drei oder mehr Kindern überdurchschnittlich häufig von Armut bedroht sind. Insbesondere Alleinerziehende, die ihr eigenes Einkommen als unzureichend empfinden, berichten signifikant häufiger, dass sie das Gefühl haben, ihrer Elternrolle nicht in vollem Umfang nachkommen zu können.
Pauline Kleinschlömer vom BiB betont, dass Kinder selbst keine grundlegende Ursache für Armut darstellen. Vielmehr sei es entscheidend, „in welcher Familienform sie aufwachsen.“ Neben kinderreichen Familien seien primär Alleinerziehende einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt. Diese Gruppe empfindet sich selbst am stärksten als arm, was spürbare Auswirkungen auf den Familienalltag zeigt.
Bemerkenswert ist, dass trotz Erwerbstätigkeit das Armutsrisiko in spezifischen Familienformen hoch bleibt. Alleinerziehende Frauen, von denen viele in Vollzeit arbeiten, sind mit ihren Kindern am stärksten von Armut betroffen. Jan Brülle, ebenfalls BiB-Forscher, weist darauf hin, dass Maßnahmen zur Förderung existenzsichernder Erwerbstätigkeit und staatliche Transferleistungen miteinander verzahnt werden sollten, um die Armutsrisiken effektiv zu mindern. Darüber hinaus, so das Institut, ist der Ausbau der Kindertagesbetreuung unerlässlich, da viele Alleinerziehende und kinderreiche Familien trotz Bedarf keinen Betreuungsplatz finden können.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)



