Die Monopolkommission hat in einem aktuellen Gutachten auf eine wachsende strukturelle Abhängigkeit im Sektor der Unterseekabel hingewiesen. Kommissionschef Tomaso Duso betonte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass vor allem Big-Tech-Unternehmen den transatlantischen Datenverkehr in hohem Maße kontrollieren.
Diese Entwicklung führe dazu, dass viele der verlegten Kabel außerhalb traditioneller Telekommunikationsregulierungen betrieben würden. Sie dienen laut Duso primär den Diensten großer US-Konzerne, was europäischen Behörden den Überblick über Eigentums- und Kontrollverhältnisse erschwert. „Internationale Kabel fallen oft durch das regulatorische Raster. Nationale Behörden sind oft nicht zuständig“, so Duso.
Die Erlangung von verlässlichen Daten zu diesem Thema stellte selbst für die Monopolkommission eine Herausforderung dar. Die dadurch entstehende strukturelle Abhängigkeit wird als sicherheitspolitisch relevant eingeschätzt. Etwa 90 Prozent des transatlantischen Datenverkehrs laufen über Kabel, die von US-Tech-Konzernen finanziert oder betrieben werden. Duso hob hervor, dass Unterseekabel lange Zeit ein „Nischenthema“ waren, ihre sicherheitspolitische Relevanz jedoch stetig zunehme.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


