Mehr Verletzte, mehr Risiko

Wildunfälle in Baden-Württemberg: Juli 2024 mit Höchststand – Trend zeigt 2025 erneut nach oben

Baden-Württemberg verzeichnet erneut einen deutlichen Anstieg an Wildunfällen mit verletzten Personen – und besonders ein Monat fällt dabei heraus. Wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts hervorgeht, war der Juli 2024 der unfallreichste Monat des gesamten Jahres, obwohl landesweit regelmäßig vor der erhöhten Gefahr in der Dämmerung gewarnt wird. Auch 2025 deutet sich bereits ein weiterer Anstieg an.
Wildunfälle in Baden-Württemberg: Juli 2024 mit Höchststand – Trend zeigt 2025 erneut nach oben
Wildunfälle in Baden-Württemberg: Juli 2024 mit Höchststand – Trend zeigt 2025 erneut nach oben
Foto: insidebw.de / AI

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203 Wildunfälle mit Personenschaden im Jahr 2024

Im Jahr 2024 kam es im Südwesten zu 203 Unfällen mit Personenschaden, die durch Wild auf der Straße ausgelöst wurden. 231 Menschen wurden verletzt, darunter 40 schwer und 191 leicht.

Ein Blick auf den Bund zeigt die Dimension: Deutschlandweit wurden 2.412 Wildunfälle mit Personenschaden registriert – davon acht Tote, 417 Schwerverletzte und 2.355 Leichtverletzte.
Baden-Württemberg trägt damit 8,4 Prozent zum bundesweiten Wildunfallgeschehen bei.

2025 bereits fast 10 Prozent mehr bis Juli

Die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2025 zeigen: Die Entwicklung bleibt angespannt.
Bis Juli 2025 wurden bereits 122 Unfälle gemeldet – ein Plus von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Damit könnte das Jahr 2025 erneut über dem Niveau des Vorjahres liegen.

Warum der Juli der gefährlichste Monat ist

Die monatsspezifische Auswertung zeigt ein deutliches Muster:
24 Unfälle im Juli 2024 – der höchste Stand des Jahres.
Knapp dahinter folgen Juni, August, und November, jeweils mit 20 Wildunfällen.

Auch der langfristige Blick über die vergangenen zehn Jahre bestätigt:
Der Juli ist traditionell der unfallreichste Monat, obwohl viele Kampagnen und Hinweise eigentlich im Frühjahr und Herbst stattfinden – etwa in Zusammenhang mit der Zeitumstellung.

Wo es in am häufigsten kracht

Die meisten Wildunfälle passieren nicht auf Autobahnen oder großen Bundesstraßen, sondern auf kleineren und mittleren Verkehrswegen im Land:

  • 64 % auf Landes- und Kreisstraßen
  • 13,8 % auf Bundesstraßen
  • 2,5 % auf Autobahnen
  • 19,7 % auf anderen Straßen

Damit ist klar: Vor allem auf ländlichen Routen besteht das größte Risiko, insbesondere in der Dämmerung.

89 Prozent der Unfälle passieren außerorts – aber innerorts gibt es einen neuen Trend

Fast alle Wildunfälle ereigneten sich 2024 außerorts (89,2 %).
Doch ein Trend ist bemerkenswert:

  • Zwischen 1985 und 2004 lag der Anteil innerorts deutlich unter 5 %.
  • In den letzten 20 Jahren stieg er kontinuierlich.
  • 2024 erreichte er 10,8 %.

Das bedeutet:
Immer häufiger kommt es auch in Ortschaften zu Wildunfällen – ein Hinweis auf veränderte Lebensräume von Wildtieren, wachsender Siedlungsdruck und neue Bewegungsmuster der Tiere.

Fazit

Die aktuellen Daten zeigen klar:
Wildunfälle bleiben in Baden-Württemberg ein ernstes und wachsenden Problem – nicht nur auf einsamen Landstraßen, sondern zunehmend auch innerorts. Besonders der Juli gilt als Hochrisikomonat, und 2025 deutet sich bereits eine weitere Steigerung an.

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