Die sogenannte „Sextortion“-Masche ist eine Form der sexuellen Erpressung, die in der digitalen Welt immer häufiger auftritt. Täter nutzen hierbei das Vertrauen ihrer Opfer, das sie oft über längere Zeit in sozialen Medien aufbauen. Das Ziel ist es, intime Bilder oder Videos zu erhalten, um diese anschließend zur Erpressung zu nutzen.
Im vorliegenden Fall wurde ein Jugendlicher aus Calw zum Opfer dieser Kriminalitätsform. Über knapp ein Jahr hinweg pflegte der junge Mann Kontakt zu einer Person, die er über eine Social-Media-Plattform kennengelernt hatte. Der Austausch verlagerte sich schließlich auf einen Messengerdienst, wo auch ein freizügiges Bild ausgetauscht wurde. Daraufhin forderte die vermeintliche Kontaktperson monatliche Zahlungen in Form von Online-Gutscheinen. Bei Nichtzahlung drohte die Täterschaft mit der Veröffentlichung des Fotos im Internet. Der entstandene Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro.
Sicherheitstipps der Polizei Pforzheim
Das Polizeipräsidium Pforzheim nimmt den Fall zum Anlass, um präventive Maßnahmen gegen „Sextortion“ zu erläutern und gibt folgende dringende Empfehlungen:
- Freundschaftsanfragen von Fremden ablehnen: Seien Sie vorsichtig bei Kontaktanfragen von unbekannten Personen in sozialen Netzwerken.
- Keine intimen Handlungen in Videochats: Stimmen Sie keinen freizügigen oder intimen Handlungen in Videochats zu, insbesondere wenn Sie die Person erst seit Kurzem kennen.
- Datenschutz-Einstellungen regelmäßig prüfen: Überprüfen und aktualisieren Sie regelmäßig die Konto- und Privatsphäreeinstellungen Ihrer Online-Profile und Messenger-Dienste.
- Vorsicht mit persönlichen Daten: Veröffentlichen Sie keine sensiblen persönlichen Daten wie Wohnadresse, Geburtsdatum oder Arbeitgeber.
- Videochats nicht vorschnell zustimmen: Nehmen Sie sich Zeit, die Vertrauenswürdigkeit einer Person zu prüfen, bevor Sie einem Videochat zustimmen.
- Kamera abdecken: Sollten Sie Zweifel haben, kleben Sie die Kamera Ihres Gerätes ab, um rein verbal zu kommunizieren und die Situation zu beobachten.
- Aktuelle Schutzsysteme nutzen: Halten Sie Betriebssysteme und Virenschutzprogramme auf allen internetfähigen Geräten (Smartphone, Laptop, Tablet, Computer) stets auf dem neuesten Stand. Schadsoftware kann Webcams ohne Ihr Wissen aktivieren.
Weitere detaillierte Präventionstipps finden Sie auf der Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention unter www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/29831-sextorion-erpressung-mit-nacktbildern.

