Bereits am Vortag herrschte im Presseraum gespannte Ruhe. Kapitän Manuel Neuer und Trainer Vincent Kompany traten vor die Kameras – ruhig, konzentriert, aber mit spürbarer Vorfreude. Beide machten klar: Bayern will in Paris nicht nur bestehen, sondern gewinnen.
Neuer: „Wir haben uns weiterentwickelt – das sieht man“
„Ich glaube, dass wir ein paar Schritte vorwärts gegangen sind“, erklärte Neuer mit Blick auf die vergangenen Monate. „Wir haben uns als Mannschaft weiterentwickelt, hatten einen sehr guten Start in die Saison – und das wollen wir morgen zeigen.“
Der 38-Jährige wirkte gelöst, aber fokussiert. Nach seiner langen Verletzungspause hat der Kapitän wieder Stabilität und Selbstvertrauen gefunden – auch im Umgang mit großen Spielen:
„Ich bin relativ entspannt, muss ich sagen. Man möchte sich immer mit den Besten messen, das ist klar. Aber ich genieße das heute anders – mit Ruhe, mit Freude. Solche Spiele sind etwas Besonderes.“
Neuer erinnerte auch an die Club-WM im Sommer, als Bayern gegen PSG unglücklich ausschied:
„Wir haben damals eine gute Leistung gezeigt, uns aber nicht belohnt. Jetzt wollen wir es besser machen.“
Fokus und Verantwortung: „Wir müssen bei uns bleiben“
Gefragt nach dem Favoriten, wich Neuer diplomatisch aus:
„Es ist schwer zu sagen, wer der Favorit ist. Es hängt von Kleinigkeiten ab, von der Tagesform, der individuellen Klasse. Wichtig wird sein, dass wir bei uns bleiben und unser Spiel durchziehen.“
Das Spiel zwischen Bayern und PSG gilt als Duell zweier Mannschaften, die beide dominieren wollen. Beide Teams bevorzugen Ballbesitz, Pressing und Angriffspressing – was die Partie taktisch hochinteressant macht.
„Beide Mannschaften haben gerne den Ball – und beide mögen es nicht, zu verteidigen“, analysierte Neuer. „Das eröffnet Räume für Konter. Wir müssen hellwach sein, gut absichern und selbst mutig nach vorne spielen.“
Kompany: „Man muss erst glauben, dass man es schaffen kann“
Wenig später trat auch Trainer Vincent Kompany vor die Mikrofone – ruhig, aber mit fester Stimme. Der Belgier kennt die Größe der Aufgabe, doch er setzt auf Überzeugung:
„Ich glaube, man muss erst glauben, dass man es schaffen kann. Gegen eine Mannschaft wie PSG braucht man ein perfektes Spiel – aber man muss diesen Glauben haben, sonst ist alles andere zwecklos.“
Kompany lobte die Entwicklung seines Teams, sprach aber auch über die Herausforderung, gegen den Titelverteidiger zu bestehen:
„Wir treffen auf den Champions-League-Sieger. Das ist eine schwierige Aufgabe – vor allem auswärts. Aber wir sind es gewohnt, große Spiele zu spielen. Das ist genau die Bühne, auf der wir uns beweisen wollen.“
Großer Respekt für Luis Enrique
Besonderen Respekt zeigte Kompany für PSG-Trainer Luis Enrique, der das Team im vergangenen Jahr zum Titel führte:
„Er war einer der größten Stars des Weltfußballs und hat als Trainer etwas Revolutionäres gebracht. Mit jungen Spielern, einer klaren Spielidee und einem hohen Anspruch. Dass er das durchgezogen hat, trotz Kritik, ist beeindruckend.“
„Ich erinnere mich noch, wie im letzten Jahr nach der Niederlage gegen uns alle über seine Zukunft sprachen – und am Ende der Saison war er der beste Trainer Europas. Das zeigt, wie schnell sich Dinge im Fußball drehen können.“
Die Lehre aus dem Sommer: Entwicklung statt Druck
Auf die Frage, was Bayern aus dem Duell im Sommer gelernt habe, antwortete Kompany offen:
„Wir haben gesehen, dass wir auf höchstem Niveau mithalten können. Aber wir mussten lernen, effizienter zu sein. Wir haben im Sommer viel Ballbesitz gehabt, aber zu wenig daraus gemacht. Jetzt sind wir weiter.“
Für Kompany ist das Spiel mehr als nur ein Gruppenspiel:
„Es geht um Prestige, aber auch um den Weg in die Top 8 Europas. Wer hier gewinnt, macht einen großen Schritt. Wir wissen, wie schwierig unser Champions-League-Kalender ist – umso wichtiger ist das Ergebnis morgen.“
Zwei Philosophien, ein Ziel
Bayern und PSG – zwei Vereine mit unterschiedlichen Ansätzen, aber ähnlicher Ambition. PSG steht für Ballbesitz und Kombinationsspiel, Bayern für vertikales Angriffsspiel und hohes Tempo.
Beide Trainer betonten, dass es letztlich auf Details ankomme: individuelle Qualität, Zweikampfstärke, Stabilität in der Defensive.
„Wir müssen gut verteidigen, aber vor allem müssen wir den Ball haben“, so Neuer. „Keine Mannschaft spielt gern gegen den Ball – auch PSG nicht.“
Kompany ergänzte:
„Es wird ein Spiel, das auf höchstem Niveau entschieden wird. Wir wollen, dass Europa sieht, dass man mit uns rechnen muss.“
Fazit: Eine Bühne für große Momente
Wenn der Anpfiff im Prinzenpark ertönt, treffen zwei Teams in Topform aufeinander.
Für Bayern ist es ein Prüfstein, für PSG ein Test der Titelreife.
Für die Fans: ein europäisches Fußballfest mit allem, was dazugehört – Spannung, Emotion und sportlicher Klasse.
Oder wie Manuel Neuer es ausdrückte: „Wenn man gegen so eine große Mannschaft auswärts gewinnen kann, ist das eine perfekte Gelegenheit, zu zeigen, dass Bayern wieder zu den Besten in Europa gehört.“
								
							
															